Automatisierung: Ungenutztes Potenzial

„Viele Unternehmen bieten mittlerweile für eine große Anzahl an Benutzern kostengünstige Unternehmenssoftware an. Die steigende Zahl produktivitätsverbessernder Software beflügelt den Trend der Automatisierung: Die Kosten sind gering und stellen in den meisten Fällen kaum ein Hindernis zur Einführung dar“, sagt Hatwin.

Die Möglichkeit zur effizienteren Gestaltung von Arbeitsabläufen mithilfe solcher Softwarelösungen werde jedoch unter dem Strich zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. Betroffen sie beispielsweise der Bankensektor. „Insbesondere im Bereich Retailbanking befinden wir uns an einem Wendepunkt, der durch Automatisierung und Digitalisierung vorangetrieben wird“, sagt Hawtin.

Automatisierte Gerichtsverfahren

Ein weiteres gutes Beispiel für die Arbeitsplatzautomatisierung sei dabei das britische Justizministerium. Diese nutze ein Programm zur Digitalisierung der Gerichte, das darauf ausgelegt sei, die Zahl der Fälle zu reduzieren, die physisch vor den Gerichten verhandelt werden (derzeit 95 Prozent).

„Das Ziel lautet, künftig nur noch ein Drittel vor Gericht zu verhandeln, ein Drittel virtuell und das verbleibende Drittel im Rahmen eines digitalen Self-Service-Verfahrens abzuwickeln. Bis 2019 soll das Programm 100 Millionen Pfund pro Jahr einsparen“, sagt Hatwin.

„Ein automatisiertes Fallbearbeitungssystem wird die Gerichte bei häufig vorkommenden, einfachen Fällen, wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, entlasten. Dies entspricht pro Jahr 800.000 Fällen von nicht mit Haftstrafen belegten Delikten“, so Hawtin.

Konsequenzen für Investoren

Auch in anderen Bereichen sei mit einer zunehmenden Veränderung des Arbeitsalltages zu rechnen. Das habe auch für Investoren Konsequenzen: „Unsere Strategie ist darauf ausgelegt, in die größten und disruptivsten Trends im heutigen Technologiesektor zu investieren. Die Arbeitsplatzautomatisierung ist dabei ein entscheidendes Thema“, sagt Hawtin.

Er ergänzt: „Im Technologiebereich erkennen wir einen Paradigmenwechsel von ungeahnten Ausmaßen. Das erfordert Veränderungen auf allen Ebenen, die uns als Anlegern aber auch eine Vielzahl von Chancen eröffnen.“ (kl)

Foto: Shutterstock

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