Energiewende: Signal Iduna erwirbt größten Solarpark Europas

Sonnenaufgang über Solarparks
Foto: Shutterstock
Photovoltaik-Anlage

Signal Iduna und ihre Finanztochter Hansainvest Real Assets kaufen Europas größten Solarpark am Hainer See bei Leipzig. Damit wollen die Unternehmen ihren Beitrag zur Energiewende erhöhen.

Das Gesamtinvestitionsvolumen der Akquisition beläuft sich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Das Projekt steht noch unter formellen dem Vorbehalt der endgültigen Baugenehmigung. Der Projektentwickler und Generalunternehmer Moveon Energy plant bis zum zweiten Quartal 2023 insgesamt mehr als 1,1 Millionen Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 650 MW zu installieren und hiervon 45 MW im eigenen Bestand zu betreiben.

Die Gesamtleistung entspricht dem durchschnittlichen Jahresenergieverbrauch von rund 200.000 Haushalten mit vier Personen. Damit werden basierend auf dem deutschen Energiemix 2020 jährlich mehr als 250.000 Tonnen CO2 eingespart. 

Für den Versicherer ist das Großprojekt ein wichtiger Meilenstein, um dem erklärten Ziel ihrer Nachhaltigkeitsstrategie näher zu kommen. Die erzeugte Solarenergie wird ohne staatliche Förderung mittels langfristiger Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreement – PPA) industriellen und sonstigen Großabnehmern zur Verfügung gestellt werden. „Die Investition in erneuerbare Energien ist ein strategisches Ziel unserer Kapitalanlage. Das ohne jegliche staatliche Förderung realisierte Projekt leistet einen signifikanten Beitrag zur Erzielung einer attraktiven Rendite für unsere Kundinnen und Kunden im Niedrigzinsumfeld“, sagt Martin Berger, Vorstandsmitglied der Signal-Iduna-Gruppe.

Solarpark plus Revitalisierung von wenig genutzten Flächen

Die Betriebsführung für den Solarpark wird die Moveon Energy übernehmen. Der feierliche Spatenstich wird am 8. Juni 2022 auf dem Baufeld stattfinden. Der Energiepark Witznitz wird sich rund 30 Kilometer südlich von Leipzig über die Gemeinde Neukieritzsch sowie die Städte Böhlen und Rötha erstrecken. Genutzt werden dafür im ehemaligen Braunkohletagebau Witznitz II rund 500 Hektar zusammenhängende Fläche sowie 150 Hektar weitere Ausgleichsflächen.

Die Errichtung des Solarparks geht einher mit einer Revitalisierung der bislang wenig genutzten Fläche. Durch die Schaffung neuer Rad- und Reitwege von jeweils 13 Kilometern und dazugehörigen Ruheplätzen soll die touristische Nutzung der Region unterstützt werden. Entlang der Zaunanlagen werden Hecken gepflanzt, um das Gebiet möglichst naturnah zu gestalten. Neben den zu erwartenden positiven wirtschaftlichen, ökologischen und touristischen Impulsen für die Region soll auch eine landwirtschaftliche Parallelnutzung auf der Fläche unterhalb der Solarmodultische erprobt werden. Hierfür steht in einem ersten Schritt eine Testfläche von fünf bis zehn Hektar zur Verfügung.

Aufgrund der Nähe zu bestehender Energieinfrastruktur ist kein umfassender Neubau von Stromtrassen notwendig. Angedacht ist eine Kopplung der erneuerbaren Energieerzeugung mit Verfahren zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Schon jetzt ist vorgesehen, einen Wasserstoff-Feststoffspeicher für den Eigenstrombedarf sowie Schnellladestationen für PKW und Fahrräder zu errichten. 

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