Es ist eine Frage der Sichtweise, ob ein Glas halbleer oder halbvoll ist. Der eine ist der Pessimist, der andere der Optimist. Natürlich haben kleine und mittlere Unternehmen vor dem Hintergrund der Polykrise viele Probleme beziehungsweise stehen vor massiven Herausforderungen. Post-Corona-Verunsicherung, Zukunftsängste, die Nachwirkungen der Inflation, der Ukraine-Krieg, die Nahost-Krise, die deutsche Wirtschaft in der Rezession: Die Lage ist komplex und das Geld knapp. Mehr als die Hälfte der Unternehmen stuft sich als akut krisengefährdet ein, wie jüngst eine Umfrage der R+V zur Resilienz bei Unternehmen ergab. Die Wirtschaft selbst wünscht sich externe Unterstützung, gerade in Bereichen der IT-Sicherheit, Technikinstandhaltung und Liquidität.
Allerdings gibt es immer auch ein unternehmerisches Risiko, das nun mal zum Unternehmertum gehört. Das heißt, man sollte nicht nur die finanziellen und geschäftlichen Grundregeln beherrschen, sondern auch die Risiken kennen und managen. Und sich dazu die Informationen beschaffen, die es benötigt. Und das gilt auch für das Cyberrisiko. 56 Prozent aller KMU sind bereits Opfer eines Angriffs geworden, 37 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen befürchten, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, 48 Prozent sehen in einem Hackerangriff das bedrohlichste Szenario für ihren Betrieb, aber 75 Prozent wappnen sich nicht dagegen.
Wenn man weiß, dass eine Cyberattacke ein Unternehmen komplett lahmlegen kann und die finanziellen Folgen einer Betriebsunterbrechung die Firma sogar in die Insolvenz treiben können, fragt man sich doch, ob die Unternehmer um die Grundregeln des Business wirklich wissen. Sich die Absicherung gegen Cyberattacken zu schenken, ist genauso, als würde man auf den Feuerlöscher im Brandfall verzichten.
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