Inflation legt auch im Euroraum wieder leicht zu – geringeres Niveau als Deutschland

Euro-Münzen und -Scheine
Foto:Bildagentur PantherMedia / elenathewise
Euro-Münzen und -Scheine.

Nach den Dezember-Zahlen für Deutschland liegt nun auch die Inflationsrate im Euroraum vor. Nach Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat legt die Preissteigerung auch in Europa wieder etwas zu, sie bleibt im Schnitt aber unter dem deutschen Wert.

Die Inflationsrate im Euroraum lag demnach im Dezember 2023 nach vorläufigen Zahlen bei 2,9 Prozent, nach 2,4 Prozent im November (jeweils in Vergleich zum Vorjahresmonat). Gegenüber November legten die Preise im Dezember demnach um 0,2 Prozent zu.

Größte Preistreiber im Jahresvergleich waren erneut Lebensmittel, Alkohol und Tabak, für die Verbraucher in der Eurozone im Dezember Schnitt 6,1 Prozent mehr hinblättern mussten als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat blieb das Niveau in diesem Segment jedoch unverändert. Zurückgegangen sind im Dezember hingegen die Energiepreise: Minus 6,7 Prozent im Jahresvergleich und auch gegenüber November mit minus 1,5 Prozent.

Beeinflusst wurde die Inflation in der Eurozone auch durch die überdurchschnittlich hohe Rate in Deutschland, die Eurostat für Dezember mit 3,8 Prozent angibt. Noch höher liegen unter anderem Frankreich (4,1 Prozent) und Österreich (5,7 Prozent). Deutlich geringer ist die Preisanstieg gegenüber Dezember 2022 unter anderem in Italien und Belgien (jeweils 0,5 Prozent) und den Niederlanden (1,0 Prozent).

Statistische Besonderheit

Gestern hatte das Statische Bundesamt für die hiesige Preisentwicklung eine Dezember-Rate von 3,7 Prozent veröffentlicht, also geringfügig weniger als von Eurostat für Deutschland berechnet. Der nach beiden Berechnungsmethoden überdurchschnittlich hohe Wert für Deutschland resultiert allerdings zum Teil auch aus einem statistischen Basis-Effekt: Im Dezember 2022 wurde in Deutschland die „Dezember-Soforthilfe“ für Gas- und Wärmekunden ausgezahlt.

Dadurch wurden die Energiekosten künstlich gedrückt, und die Basis für die Berechnung der Veränderung ein Jahr später ist entsprechend niedriger. So weist die deutsche Statistik – anders als im Euro-Durchschnitt – bei den Energiepreisen für Dezember 2023 im Jahresvergleich ein kräftiges Plus aus: 4,1 Prozent. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise gegenüber Dezember 2022 ist hierzulande hingegen mit 4,5 Prozent geringer als im Schnitt der Eurozone.

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