Federal Reserve und EZB gehen bis auf weiteres getrennte Wege

Spiegelbildlich zu diesen Erwartungen hat sich der Renditeabstand zwischen den 10-jährigen Staatsanleihen der USA sowie Großbritanniens einerseits und Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren andererseits in den vergangenen Monaten erhöht. Mit über 130 Basispunkten liegt der transatlantische Spread sogar deutlich über seinem langjährigen Mittelwert und ist gemessen an seiner Standardabweichung mehr als 1,5 Mal so groß wie üblich.

Der Zeitpunkt für einen ersten Zinsschritt hängt von den Daten ab

Gegenwärtig sind die Erwartungen an den Kapitalmärkten hinsichtlich der divergierenden geldpolitischen Ausrichtung der Federal Reserve und der EZB durch die Ungewissheit geprägt, wann eine erste Leitzinserhöhung erfolgt.

Mit großer Aufmerksamkeit werden daher jene Konjunkturdaten aus den USA verfolgt, die nach Einschätzung der Marktbeobachter entscheidungsrelevant für die US-Notenbank sind. Daten, die einen schwächeren Erholungspfad der US-Konjunktur und in der Folge auch weniger stark steigende Inflationsraten erwarten lassen, werden sofort zum Anlass genommen, den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung weiter in die Zukunft zu verschieben.

Umgekehrt nähren überraschend gute Daten aus den USA die Erwartung einer vorzeitigen Leitzinsanhebung.

Renditerückgänge bei Staatsanleihen

In der Folge sind an den Märkten für Staatsanleihen Renditerückgänge zu beobachten und risikoreichere Kapitalanlagen profitieren, sobald Leitzinserhöhungen ein Stück weit in die Zukunft rücken. Werden hingegen Leitzinsanhebungen zu einem früheren Zeitpunkt erwartet, steigen die Renditen für Staatsanleihen und insbesondere Anleihen der Schwellenländer geraten teilweise unter Druck.

Seite drei: Keine Belastung für Dividendentitel

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