„Provisionsvergütung ist ein Auslaufmodell“

Sollte der Gesetzgeber hier nachbessern?

Wir der Auffassung, dass wir eine Bezeichnungspflicht für 34f-Berater benötigen, um die Unterschiede auf den ersten Blick deutlich zu machen. Verbraucher können nur bei Honorar-Anlageberater und Honorar-Finanzanlageberater sicher sein, dass dort keine Produkt- und Provisionsinteressen vorliegen.

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Genau darin liegt aktuell der einzige Vorteil, um sich als Honorar-Finanzanlageberater zu registrieren – der gesetzlich garantierten Unabhängigkeit von Verkaufsinteressen.

Seit dem 1. Januar 2013 sind in Großbritannien Provisionen für Vorsorgeprodukte und Investmentfonds verboten. Wie hat die Regulierung in Großbritannien den Markt verändert?

Gerne wird von den Kritikern der Honorarberatung mit falschen Zahlen agiert, um das Provisionsmodell aufrecht zu erhalten. Mit diesen soll dokumentiert werden, welche negativen Auswirkungen für Verbraucher und Vermittler das Provisionsverbot in UK habe.

Beharrlich wird die Behauptung aufrechterhalten, die „Retail Distribution Review“ (RDR) hätte zu einem massiven Vermittlerschwund geführt und Kunden würden nicht mehr umfassend beraten werden. Die Wahrheit ist, dass mittlerweile eine gesunde Anzahl an Beratern im Verhältnis zu den vorhandenen Haushalten im Markt existiert.

Wie genau hat sich die Beraterzahl seit der Regulierung entwickelt?

Die Anzahl der registrierten Makler ist in den vergangenen Jahrzehnten zwar stetig gesunken – von 187.000 Ende der 80er Jahre auf heute 31.200. Allerdings ist der Rückgang in den vergangenen drei Jahren moderat ausgefallen. Die weggefallenen Berater sind nicht durch die RDR verschwunden, sondern durch Qualifikationsanforderungen und Transparenzvorschriften über einem sehr langen Zeitraum von über 25 Jahren.

Die Zahl der unabhängigen Maklerfirmen ist dabei sogar leicht gestiegen: von rund 5.230 im Jahr 2013 auf aktuell 5.300. Profitiert haben von der mittlerweile mehr als 25 Jahre dauernden Regulierung im Königreich sowohl die Kunden, die es heute mit besser qualifizierten Beratern zu tun haben, als auch die verbliebenen Vermittler, deren Geschäft profitabler geworden ist.

Sollte Großbritannien in Sachen Regulierung der Beratungsvergütung ein Vorbild für Deutschland sein?

Unabhängige Zahlen und erste Auswertungen im Königreich belegen, dass hochpreisige Produkte kaum noch eine Rolle spielen, Berater besser qualifiziert sind und unternehmerischer Denken müssen. Die Verbraucher profitieren erheblich von einer qualifizierteren und von einer nur ihren Interessen dienenden Finanzberatung.

Seite drei: „Der Versicherungsberater fristet ein Nischendasein

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