Neue Vorwürfe gegen Wirecard – Viel Geschäft mit Lizenzpartnern

Unter den Partnerfirmen seien auch „merkwürdige“ Unternehmen, die ihr Geschäft unter anderem mit Zahlungsabwicklung von Online-Pornoseiten und Glücksspiel machten, zitiert die Zeitung aus von ihr eingesehen Dokumenten.

Die Schriftstücke legten dem Blatt zufolge nahe, dass Wirecard einige dieser Geschäfte als zu sensibel eingeschätzt habe, um sie direkt selbst abzuwickeln.

Gab es illegale Kursmanipulationen?

Die Aktie verlor im Dax am Vormittag knapp 4,9 Prozent. In den vergangenen Wochen hatten kritische Berichte der „FT“ mehrfach zu heftigen Kursabstürzen der Aktie geführt, aktuell notiert sie mit 116,50 Euro deutlich unter dem Niveau von vor dem Bekanntwerden von Problemen in Singapur – da notierte die Aktie noch bei rund 170 Euro.

In den Berichten ging es um Vorwürfe angeblich krimineller Manipulationen von Wirecard-Manager in Singapur. Die Singapurer Kanzlei Rajah & Tann hatte im Auftrag von Wirecard Hinweise eines Whistleblowers in Singapur untersucht.

Die „Financial Times“ hatte einen frühzeitigen Zwischenbericht öffentlich gemacht. Die Münchner Staatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht Bafin prüfen in diesem Zusammenhang, ob es illegale Kursmanipulationen durch Spekulanten gab.

Konsequenzen für Mitarbeiter

Dem nun Anfang der Woche von Wirecard veröffentlichten Bericht der Anwälte zufolge gab es zwar Verstöße von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur gegen Buchungsvorschriften, nicht aber Scheinumsätze mit verschobenen Geldern oder Bestechung.

Wie Wirecard weiter mitteilte, ergaben sich laut Zusammenfassung des Untersuchungsberichts keine Hinweise auf Gesetzesverstöße in der deutschen Konzernzentrale.

Einige Wirecard-Mitarbeiter in dem südostasiatischen Stadtstaat könnten laut Rajah & Tann aber gegen das Singapurer Recht verstoßen haben. Das Unternehmen überlegt nun mögliche Konsequenzen für die Betreffenden. (dpa-AFX)

Foto: Picture Alliance

 

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