Hannover Leasing: „Bei der A380 fehlt es an Erfahrung“

Cash.: Welchen Preis haben Sie für den großen Neuzuwachs Ihrer Flotte bezahlt?

Ahlmann: Mit 180 Millionen US-Dollar konnten wir einen marktgerechten Preis verhandeln. Damit haben wir rund 30 Millionen US-Dollar weniger ausgegeben als der eine oder andere Wettbewerber für seine A380-Flieger. Unser Vertragspartner Singapore Airlines hat sich zudem verpflichtet, selbst für die gesamte Innenausstattung der Maschine zu sorgen und die Rekonfiguration nach Ablauf des Leasingzeitraums an den Bedürfnissen eines Nachmieters vorzunehmen. Das Asset Management übernehmen wir hausintern, behalten uns jedoch vor, technische Fragen von externen Dienstleis­tern beantworten zu lassen.

Cash.: Welche kalkulierten Szenarien ergeben sich aus diesen Startbedingungen?

Ahlmann: Da die Fondsgesellschaft von den Kosten für die Weitervermarktung gänzlich verschont wird, können sich die Prognosen sehen lassen: Sollte das Flugzeug nach 15 Jahren zu den heute angenommenen und von Gutachtern prognostizierten Werten weitervermietet und veräußert werden, erhält der Anleger eine Gesamtausschüttung von etwas mehr als 210 Prozent seiner Einlage. Gelingt es dem Leasingnehmer nicht, einen Nachmieter zu stellen, erreichen wir immer noch 192 Prozent. Und selbst wenn das Flugzeug zum geplanten Veräußerungszeitpunkt nur noch einer Einzelteilverwertung zugeführt werden könnte, errechnen sich noch Rückflüsse in Höhe von 157 Prozent des eingezahlten Kapitals. Gelingt all dies nicht, ist die Kapitalrückführung mit einem kleinen Überschuss aufgrund der Mindestmiete dennoch gesichert, sodass der Fonds für die Anleger unter Sicherheitsaspekten eigentlich mit einer Anleihe der Singapore Airlines verglichen werden könnte.

Interview: Andreas Friedemann

Foto: HJ Buchholz

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