Erneuerbare Energien: Der Wind hat sich gedreht

Aquila Capital will ebenfalls künftig das Renditepotenzial von Wasserkraftwerken ausschöpfen. „Wasserkraft ist und bleibt mit einem Wirkungsgrad jenseits von 90 Prozent die effizienteste Form der Stromerzeugung. Atomkraft liegt bei vergleichsweise niedrigen 35 Prozent. Gleichzeitig ist die Energiegewinnung durch Wasserkraft konkurrenzlos günstig. Auch der Wartungsaufwand für die Anlagen ist sehr niedrig, zumal die Lebensdauer einer Turbine zwischen 60 und 80 Jahren liegt“, sagt Geschäftsführer Stiehler.

Diese ist gleichzeitig aber auch der Haken an dem scheinbar idealen Asset: Die meisten Standorte weltweit sind bereits von Kraftwerken belegt, die im Eigentum von Energieversorgern stehen, die kein Interesse daran haben zu verkaufen. Aquila Capital konnte sich nach eigenen Angaben allerdings mehrere Wasserkraftprojekte in Bosnien sichern. „Die Infrastruktur dort wurde nach Ende des Bosnien-Konfliktes fast vollständig erneuert. Mittlerweile haben wir alle erforderlichen Genehmigungen beisammen, um auf einer Länge von 50 Kilometern entlang des Flusses Bosna bis zu zehn Kraftwerke zu errichten, die wir sukzessive in Publikumsfonds einbringen werden“, so Stiehler.

Der erste Projektentwicklungsfonds sollte eigentlich bereits auf den Markt kommen, allerdings hätten sich die Verhandlungen zeitintensiver entwickelt als antizipierbar war. Das grundsätzliche Interesse der Investoren sei nach Aussage der Hamburger allerdings groß. Dies zeige auch ein von Aquila Capital als Private Placement aufgelegter Wasserkraftfonds mit einem Werk in Norwegen, dessen Eigenkapitalvolumen von circa 10,5 Millionen Euro innerhalb eines einzigen Tages ausplatziert gewesen sei.

Einen reinen Solarfonds aus dem Hamburger Emissionshaus werde es vorerst nicht geben. „Die große Nachfrage nach bestehenden Fotovoltaikparks in Europa hat zu steigenden Kaufpreisen für die Anlagen geführt. Im Zusammenspiel mit den sinkenden Einspeisevergütungssätzen lassen sich kaum noch Renditen darstellen, die die Anleger eines Publikumsfonds erwarten“, erläutert Stiehler. „Anders sieht das bei Beteiligungsangeboten für institutionelle Investoren aus, die eine schlankere Kostenstruktur haben. Verbunden mit den vergleichsweise niedrigen Fremdkapitalzinsen derzeit ergibt sich ein Potenzial, das wir nutzen werden“, kündigt Stiehler an.

Seite 6: Findet der Solar-Hype bald sein Ende?

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