Windkraftfonds-Anbieter in Goldgräberstimmung

Der Grünwalder Initiator KGAL hatte vor geraumer Zeit den Vertriebsstart eines Windparkportfoliofonds für Oktober 2012 angekündigt. „Auf der Suche nach einem geeigneten Seed-Investment für unseren geplanten InfraClass Energie 8 mussten wir feststellen, dass die Renditen für deutsche Windparks aufgrund der hohen Nachfrage zunehmend unter Druck geraten“, berichtet Gert Waltenbauer, Mitglied der Geschäftsführung bei KGAL. „Um unseren Investoren wirklich ein attraktives Produkt anbieten zu können, werden wir diese Entwicklung abwarten und haben den Fonds in Absprache mit unseren Vertriebspartnern zunächst zurückgestellt. Onshore-Windkraft, auch für private Investoren, bleibt für uns allerdings spannend. Aus unserer Sicht ist es  weiterhin die einzige Technologie, die einen kostengünstigen Umbau der Energieversorgung ermöglicht“, so Waltenbauer.

Das haben auch die Franzosen erkannt, die noch immer 75 Prozent ihres Stroms von Atomkraftwerken beziehen. Vertreter der Grande Nation haben die EU-Agenda ebenfalls unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 über 22 Prozent der erzeugten Energie aus regenerativen Energieträgern zu erzeugen. Der Flächenstaat Frankreich ist außerhalb der Metropolregionen dünn besiedelt, verfügt über 3.000 Küstenkilometer an Atlantik und Mittelmeer sowie stabile Windverhältnisse.

Franken erobern Frankreich

Trotz dieser idealen Voraussetzungen als On- und Offshore-Windkraftstandort lag die installierte Leistung Ende 2011 nur bei 6.800 MW. In dem Gesetz „Grenelle II“ vom Sommer 2010 hat sich die damalige Regierung zwar zur Windkraft bekannt – zwischen 500 und 700 Windenergieanlagen sollen pro Jahr neu gebaut werden – ohne jedoch eine Aussage zur angestrebten installierten Leistung zu treffen. Dafür wurden die Einspeisevergütungen klar geregelt: Windräder an Land erhalten 8,6 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Der Satz liegt unter dem deutschen Niveau und wird auch nur über einen Zeitraum von 15 Jahren vom Staat garantiert. Allerdings steigt er: Die Vergütung wird einmal im Jahr an die Inflationsrate angepasst. Zudem haben die Franzosen keine Degression eingebaut. In Deutschland sinkt die Einspeisevergütung neuer Anlagane jährlich um 1,5 Prozent. Dadurch will der deutsche Gesetzgeber Anreize zur Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung der Anlagen schaffen. Das lockt auch Investoren aus dem Ausland nach Frankreich.

Unter ihnen das Emissionshaus Leonidas im fränkischen Kalchreuth, das sich einen riesigen Windpark in der französischen Region Champagne-Ardenne gesichert hat. Der Initiator plant, bis Ende 2013 elf Windräder des Herstellers Vestas mit einer Gesamtleistung von 22 Megawattpeak zu errichten. Zur Finanzierung des Großprojekts hat Leonidas zwei identische Fonds mit einem Investitionsvolumen von jeweils 39,3 Millionen Euro gestrickt: Der Eigenkapitalanteil in Höhe von 9,5 Millionen Euro des ersten Fonds Leonidas X war nach knapp zwei Monaten eingesammelt. Der Fondszwilling ist seit Mitte November 2012 im Vertrieb.

„Es wäre natürlich einfacher, nur eine Beteiligung zu konzipieren und dieses für sechs, neun oder zwölf Monate am Markt zu platzieren. Allerdings entspricht dieses Vorgehen nicht der Philosophie unseres Hauses. Denn wir wollen Kunden, die uns ihr Geld beispielsweise schon im Dezember dieses Jahres zur Verfügung stellen, anders behandeln als Kunden, die eine Einzahlung erst im Februar kommenden Jahres vornehmen können oder wollen. Das erreichen wir durch unsere kurzen Platzierungszeiten“, sagt Max-Robert Hug, Geschäftsführer bei Leonidas. Damit die Windmühlen des ersten Beteiligungsangebotes konzeptionsgemäß im Juni 2013 ans Netz gehen und für Einnahmen sorgen, hat er das Unternehmen Global Eco Power mit der Bauüberwachung beauftragt. Die Zusammenarbeit habe sich bereits im Jahr 2010 bewährt als zwei Solarprojekte mit einem Volumen von 30 Millionen Euro gemeinsam umgesetzt worden seien. Im Windbereich hätte der Konzern Anlagen mit einer Leistung von einem Gigawatt realisiert.

Die Franken setzen bei ihren Projekten immer auf bekannte Namen in der Branche und erkaufen sich damit einen Vertrauensvorsprung beim Anleger….

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