Bulwien Gesa: Fachmarktzentren werden Shoppingcenter überrunden

Fachmarktzentren werden auf dem deutschen Markt für Handelsimmobilien Einkaufszentren in puncto Transaktionsvolumen bald den Rang ablaufen. Das prognostiziert der Immobiliendienstleister Bulwien Gesa.

Dieses Fachmarktzentrum in Fulda ist Objekt des Pluswertfonds 135 der Hahn Gruppe.

In der aktuellen Ausgabe ihrer Publikation „Quarterly“ gehen die Researcher von Bulwien Gesa davon aus, dass es bundesweit rund 1.600 Fachmärkte, Fachmarktzentren und Fachmarktagglomerationen gibt, deren Verkaufsfläche jeweils mehr als 10.000 Quadratmeter umfasst. Diese Einzelhandelsobjekte verfügten insgesamt über rund 34,6 Millionen Quadratmetern. Statistisch gesehen kämen damit auf 100 Einwohner 42,3 Quadratmeter Fachmarktfläche.

Nach Einschätzung der Immobilien-Experten werden Fachmarktzentren das „Investitionsvolumen von Shoppingcentern deutlich überrunden“. Es gebe einfach zu wenig Angebot an etablierten Einkaufszentren. „Sowohl das fehlende Angebot als auch der Umstand, dass neue Center zumeist kleiner sind und nicht an den Top-Standorten entstehen und daher niedrigere Verkaufspreise erzielen, wird zu einem weiteren Rückgang des Transaktionsvolumens führen“, heisst es in dem Marktbericht. Zumindest die Investmentzahlen des ersten Quartals 2013 stützen diesen Einschätzung. Von den 2,1 Milliarden Euro, die zwischen Januar und März 2013 in deutsche Handelsimmobilien investiert wurden, entfielen 7,8 Prozent auf Einkaufszentren, 22 Prozent auf Fachmarktprodukte – und 70 Prozent auf innerstädtische Geschäftshäuser, hat CB Richard Ellis ermittelt.

Dreifache Einkaufsfläche an stabileren Standorten

Auch der schiere Massenvergleich deutet darauf hin, dass Fachmarktzentren im Investmentmarkt eigentlich eine größere Rolle spielen müssten als Shoppingcenter. Nach jüngsten Zahlen des EHI Retail Institute gibt es in Deutschland 453 Shoppingcenter mit einer Gesamtfläche von 14,2 Millionen Euro, also nur rund ein Drittel des Fachmarktvolumens.

Weitere Treiber des Wachstums sei die Sicherheit durch die hohe Stabilität der Standorte und die üblichen Vertragsgestaltungen: Meist handelte es sich bei den Ankermietern um Lebensmittelhändler, die große Flächen über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren abschließen und eine Indexierung in Kauf nehmen würden. (af)

Foto: Hahn Gruppe

 

 

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