Anleger verklagen Nord/LB

Die Interessengemeinschaft Pride Schiffe (IG Pride), die Anleger zweier insolventer Schiffsfonds des Initiators Ownership vertritt, hat beim Landgericht Hannover Klage gegen die Nord/LB eingereicht.

Rund 700 Anleger haben 18 Millionen Euro in die beiden Schiffsfonds investiert.

Die IG Pride war im Frühjahr 2013 nach der Insolvenz der Schiffsfonds MS Pride of Madrid und MS Pride of Paris von Anlegern und Vertriebspartnern mit dem Zweck gegründet worden, Schadensersatzansprüche gegen dieNord/LB durchzusetzten. Insgesamt haben sich rund 440 Anteilseigner an der IG Pride beteiligt.

Ausschüttungen zurückgefordert

In die geschlossenen Fonds hatten rund 700 Anleger Eigenkapital in Höhe von 18 Millionen Euro investiert. Aus dem Erlös der Zwangsversteigerung der Schiffe konnten nach Angaben der IG Pride lediglich die von der Nord/LB gewährten Kredite vollständig zurückgeführt werden. Da die Kosten der Zwangsversteigerung, die sonstigen Verbindlichkeiten sowie die Kosten für den Insolvenzverwalter aus dem Versteigerungserlös nicht hätten beglichen werden können, habe der Insolvenzverwalter von den Anlegern auch deren bereits erhaltenen Ausschüttungen in Höhe von rund drei Millionen Euro zurückgefordert.

„Im Hinblick auf die zugesagte Bereitstellung von jeweils 1,5 Millionen Euro pro Schiffgesellschaft durch die Anleger wäre eine Fortführung der Schiffsgesellschaften möglich gewesen. Das hat auch die positive Fortführungsprognose eines Wirtschaftsprüfers im März 2012 ausdrücklich bestätigt. Statt die Schiffe auf dieser Basis weiter zu finanzieren, stellte die Nord/LB einer neugegründeten und völlig unerfahrenen in Hamburg ansässigen Reederei das langfristige Darlehen zum Erwerb der beiden Schiffe aus der Versteigerung zur Verfügung. Durch die von der Nord/LB verfolgte Strategie sind nun 18 Millionen Euro Anlegergelder unwiederbringlich verloren“, sagte Norbert Remer, Geschäftsführer der IG Pride.

Teilklage eingereicht

Die beim Landgericht Hannover eingereichte Klage ist eine Teilklage über einen Streitwert von 1,2 Millionen Euro. Dies entspricht nach Angaben der IG Pride einem Teilwert der Schadensersatzansprüche von zehn Prozent, der vollständige Anspruch beläuft sich demnach auf rund zwölf Millionen Euro. „Wir haben diesen Weg bewusst gewählt, um mit den uns innerhalb der IG Pride zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 500.000 Euro die Schadensersatzansprüche gegebenenfalls durch drei Instanzen durchsetzen zu können“, so Remer. Auf diese Verfahrensweise hätten sich die Mitglieder der IG Pride vor Einreichung der Klage geeinigt. (kb)

Foto: Shutterstock

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