Studie: Deutsche Ferienhäuser gefragt

Nach einer aktuellen Studie des Vermarktungsportals FeWo-direkt, Kassel, sowie des Anbieters Kristensen Group Deutschland, Berlin, favorisieren private deutsche Anleger Ferienimmobilien im eigenen Land. 48 Prozent der Objekte aller Befragten befinden sich in deutschen Urlaubsgebieten.

Laut der Untersuchung waren deutsche Ferienimmobilien 2008 auch als Anlageobjekt gefragt: 53,5 Prozent der Befragten investierten in Deutschland, bei den Auslandsimmobilien liegen die USA mit acht Prozent auf Platz zwei. Dies sind einige der Ergebnisse aus der Befragung von 2.036 privaten deutschen Besitzern von Ferienimmobilien zu Kaufmotiven, Objekteigenschaften, Finanzierung und Vermietung.

Bei den Kaufmotiven rangiert laut der Untersuchung die Eigennutzung mit 43 Prozent an erster Stelle. 40,1 Prozent betrachteten die Ferienimmobilie als Vermietungsobjekt, 36,4 Prozent als Kapital- und Geldanlage. ?In den letzten Jahren nutzen immer mehr Käufer ein Modell aus Selbstnutzung und Vermietung?, stellt Per Barlag Arnholm, geschäftsführender Gesellschafter der Kristensen Group Deutschland fest. ?Durch die Vermietung der Ferienimmobilie in Zeiten der Nichtnutzung durch den Eigentümer werden Mieteinnahmen generiert, die zur Refinanzierung des Objekts genutzt werden.?

Dabei variierten die Jahreseinnahmen aus der Vermietung stark. Die durchschnittlichen Mieteinnahmen betragen 13.980 Euro pro Jahr. Ferienimmobilien seien im Schnitt 23 Wochen pro Jahr ausgelastet. Insbesondere in der Finanzkrise gewinne der Ferienhausurlaub viele Erstmieter, die dem Pauschaltourismus den Rücken kehren. ?Der Wechsel von Fern- zu Nahdestinationen und der Wunsch nach einer preisgünstigen Urlaubsform mit schneller Anreise machen Ferienimmobilien im eigenen Land zu einem krisenfesten Investment?, sagt Miro Morczinek, Country Manager von HomeAway Deutschland, Betreiber des Ferienhausportals FeWo-direkt.

Nach Angaben der Eigentümer sind zudem 76,7 Prozent der Objekte im Wert gestiegen. Für die befragten Eigner ist die Lage wichtigstes Kaufkriterium (84,4 Prozent), gefolgt von Urlaubsland (55,9 Prozent) und Kaufpreis (43,9 Prozent). Für 86,9 Prozent der Befragten ist diese auch für die Wertveränderung der Immobilie ausschlaggebend und damit wichtiger als die Instandhaltung (72 Prozent).

Für den Traum der eigenen Ferienimmobilie zahlten Anleger laut der Untersuchung durchschnittlich 196.500 Euro – mehr als die Hälfte maximal 150.000 Euro. Dabei sei für 66,9 Prozent nur eine Mischfinanzierung aus Fremd- und Eigenkapital infrage gekommen. Der Anteil des Fremddarlehens liege durchschnittlich bei 53,7 Prozent.

Mit 53,4 Prozent liegt das Ferienhaus in der Beliebtheit knapp vor der Ferienwohnung, so die Studie. Rund 48 Prozent der Objekte seien größer als 80 Quadratmeter. Garten (73,7 Prozent) und Terrasse (68,3 Prozent) seien wichtigste Ausstattungskriterien, gefolgt von der Einbauküche (58 Prozent). Fast 50 Prozent hätten das Objekt von einem privaten Verkäufer erworben. Ein Drittel der Befragten beurteilten den finanziellen Aspekt als größte Hürde beim Kauf.

96,6 Prozent der Eigentümer sind laut der Umfrage mit ihrem Objekt zufrieden – im Durchschnitt besitzen sie 1,7 Ferienimmobilien. Fast 18 Prozent der Befragten denken darüber nach, eine weitere Ferienimmobilie zu erwerben – dabei sehen Mehrfachkäufer das zweite Objekt eher als Vermietungs- und Geldanlage. Nur 9,3 Prozent würden es selbst nutzen. (te)

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