Keine Blase am Hamburger Wohnungsmarkt

Die Verkaufspreise für freistehende Einfamilienhäuser und Reihenmittelhäuser sind laut IVD Nord-Datenbais im Vergleich zum Vorjahr insgesamt moderater gestiegen. Die Preise für Einfamilienhäuser und Reihenmittelhäuser mit einfachem und mittlerem Wohnwert, das heißt in einfachen und normalen Lagen, in einfacher beziehungsweise mittlerer Bausubstanz und Ausstattungsqualität, sind im Vergleich zum Vorjahr um drei bis fünf Prozent gestiegen, Objekte in guten und sehr guten Lagen hingegen um fünf bis sieben Prozent.

Ein freistehendes Einfamilienhaus mit gutem Wohnwert (circa 150 Quadratmeter Wohnfläche, inklusive ortsüblich großem Grundstück und Garage) kostet in Hamburg durchschnittlich rund 450.000 Euro und ist damit rund sieben Prozent teurer als noch im Vorjahr. Ein typisches Reihenmittelhaus in vergleichbar guter Lage und Ausstattungsqualität (circa 120 Quadratmeter Wohnfläche, inklusive objekttypisch großem Grundstück ohne Garage) kostet durchschnittlich 300.000 Euro und hat sich um rund 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuert.

Der starke Zuspruch der Vorjahre nach Eigentumswohnungen hält laut dem IVD Nord an. Zwar erreichen die Nachfrage und die entsprechenden Preissteigerungen den Zahlen der Makler zufolge nicht mehr das Niveau des Vorjahres, allerdings liegen die aktuellen Preissteigerungen noch zwischen 5,5 und acht Prozent. Selbst schwierige Lagen finden momentan meist problemlos Käufer, was sich in deutlichen Preissprüngen widerspiegelt.

Einfache Objekte in einfachen Lagen werden erst seit dem Jahr 2010 wieder verstärkt verkauft. „Hier verzeichnete der IVD Nord im Vorjahreszeitraum (2010/2011) seinerzeit zwar Preissteigungen von über 20 Prozent; ein direkter Vergleich zu den Vorjahren ist in diesem Segment allerdings nicht möglich, da in den vergangenen Jahren kaum nennenswerte Verkäufe stattgefunden haben“, so Kloth. Aktuell beträgt der Preisanstieg in diesem Marktsegment für Eigentumswohnungen (einfacher Wohnwert) immer noch 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei Objekten im mittleren und guten Segment sind die Preise für Wohneigentum auf der Etage aktuell gestiegen, und zwar um rund sechs bis acht Prozent. „Mit Ausnahme der letzten zwei/drei Jahre ist diese aktuelle Preissteigerung im langjährigen Vergleich (20 Jahre) immer noch ein vergleichsweise hoher Wert“, erklärt Kloth. Bei den wenigen Neubau-Objekten in guten und sehr guten Lagen seien Preisanstiege von rund sieben Prozent zu verzeichnen. Vereinzelt sind deutlich höhere Preissteigerungen im Eigentumswohnung-Neubaubereich ermittelt worden. Allerdings ist die Zahl der Abschlüsse in diesem Segment, durch den geringen Neubauanteil, hier generell gering.

Der Durchschnittspreis für eine Eigentumswohnung mit gutem Wohnwert (bezugsfrei, drei Zimmer, 80 Quadratmeter Wohnfläche, gute Lage, gute Ausstattungsqualität) liegt in Hamburg laut IVD Nord-Zahlen momentan bei 2.400 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet gegenüber 2011 ein Anstieg von 7,6 Prozent. Hamburg liegt preislich damit für Eigentumswohnungen im oberen Segment. Im Bundesdurchschnitt ermittelte der IVD Quadratmeterpreise von rund 1.300 Euro für Eigentumswohnungen mit gutem Wohnwert aus dem Bestand. Auch bei den erzielten gewichteten Spitzenpreisen liegt die Hansestadt bundesweit ganz vorn: Bis zu 10.000 Euro pro Quadratmeter werden demnach in der Elbmetropole in Toplagen gezahlt. Vereinzelte Kauffälle gehen auch bis 15.000 Euro pro Quadratmeter.

Der noch in 2010/2011 deutlichere Preisanstieg für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in der Hansestadt um durchschnittlich knapp acht Prozent beziehungsweise rund zwölf Prozent (Durchschnittswert über alle Wohnwerte) flacht laut IVD Nord zudem in 2012 zunehmend ab mit rund vier und sieben Prozent. Umso mehr relativiert sich die Preiskurve. „Hamburg hat bei Eigentumswohnungen nach Feststellung der IVD Researchabteilung gerade einmal wieder das Preisniveau von Mitte der 90er Jahre erreicht“, so Kloth. Im Bereich der Einfamilienhäuser liege man preislich nur knapp über dem Niveau von 2001.

Seite 3: Anlegerinteresse für Zinshäuser weiter stark

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