Wohnungsmangel in Bayern hält trotz Neubau an

Bauminister Joachim Herrmann (CSU) fordert, das Baurecht zu vereinfachen, um die Entwicklung der Mieten und Kaufpreise zu dämpfen. Aus der Warnung vor „echtem Wohnungsmangel“ in München sei inzwischen Realität geworden.

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München ist für Mieter und Immobilienkäufer die teuerste Stadt Deutschlands, ein Zeichen für Wohnungsmangel.

Die Zahl der Wohnungen in Bayern steigt stetig. Laut Bauminister Joachim Herrmann (CSU) gab es Ende 2016 über 6,3 Millionen Wohnungen im Freistaat, 52.000 mehr als ein Jahr zuvor. Allein seit 2014 sind damit mehr als 150.000 Wohnungen hinzugekommen.

Herrmann hält das aber nicht für ausreichend: „Um den steigenden Mieten und Kaufpreisen in den Ballungsräumen entschieden entgegen zu wirken, hilft nur eines: Neubau“, sagte der CSU-Politiker am Freitag.

Kompliziertes Baurecht verteuert Preise

Er hatte 2013 den jährlichen Bedarf an Neubauwohnungen in Bayern auf 70.000 beziffert – und schon 2010 vor „echtem Wohnungsmangel“ in München gewarnt. Aus der Warnung ist inzwischen Realität geworden, obwohl die Wohnungsbautätigkeit zwischenzeitlich stark angezogen hat.

Der Minister forderte den Bund auf, das Baurecht zu vereinfachen: „Wer das Bauen durch komplizierte Bauleitplanungsverfahren verzögert und das Steuerrecht nicht attraktiver gestaltet, darf sich gleichzeitig nicht über teure Mieten und teure Baupreise beschweren.“

Rein rechnerisch entfällt mit 6,3 Millionen Wohnungen bei einer Bevölkerung von 12,8 Millionen (Stand: Ende 2015) auf fast jeden zweiten Einwohner im Freistaat eine Wohnung. Doch es gibt ein Stadt-Land-Gefälle: In den Ballungsräumen fehlen Wohnungen. Auf dem Land dagegen stehen viele Häuser leer, vor allem in Ost- und Nordbayern. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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