So verändert die Digitalisierung den Immobilienmarkt

Das Schlagwort der Stunde heißt „Amenities“. Gemeint sind damit Ausstattungsmerkmale, die das Arbeiten angenehmer machen. Der neue Apple Park im kalifornischen Cupertino ist dafür ein besonders plastisches Beispiel: Der nagelneue, ringförmige Konzernsitz mit 461 Meter Durchmesser – und immerhin einer Verglasung aus Deutschland – bietet Platz für mehr als 12.000 Beschäftigte, aber auch für Cafés, Fitness-Center, ein Auditorium und großzügige Parks.

Der Büroarbeitsplatz wird durch die technischen Möglichkeiten der Digitalisierung energie- und kosteneffizienter. Flexible Raumgestaltung und digitale Lösungen ermöglichen eine effektive Ausnutzung der Bürofläche – damit geht der Flächenbedarf tendenziell etwas zurück. Das größere Flexibilitätsbedürfnis, nicht zuletzt aufgrund schnelllebiger Geschäftsmodelle junger Unternehmen, der Mieter führt zudem zu kürzeren Laufzeiten der Mietverträge.

Technologiefirmen werden gleichzeitig zu einer immer größeren Mietergruppe, nicht nur im Silicon Valley. Inzwischen stehen sie landesweit für rund ein Fünftel der Mietgesuche. Moderner und hochwertiger Büroraum ist also auch im digitalen Zeitalter nach wie vor gefragt.

Smart Home ist Wachstumsmarkt

Bei den Wohnimmobilien zeigt sich die Digitalisierung am deutlichsten in der rasant wachsenden Nachfrage nach Smart-Home-Lösungen. Der Umsatz in diesem Bereich wird sich von 15 Milliarden in 2017 auf 30 Milliarden Dollar im Jahr 2020 verdoppeln – allein in den USA.

Besonders die rund 80 Millionen „Millennials“ schätzen nicht nur eine schnelle und verlässliche Internetverbindung, sondern zugleich eine günstige Energiebilanz und ein attraktives Lebensumfeld mit kurzen Wegen.

Für die Verwaltung von Wohngebäuden stecken in der Digitalisierung erhebliche Effizienzpotenziale – aus Investorensicht mithin Sparpotenziale und Renditetreiber.

Herausforderungen und Chancen

Der Immobilienmarkt wird in seiner Gänze von der Digitalisierung erfasst und verändert. Das gilt nicht allein, aber besonders rasant und intensiv für die USA. Investoren eröffnen sich dadurch zugleich neue Möglichkeiten und Chancen wie auch einige Herausforderungen und Risiken.

Davor zurückzuschrecken ist indes keine Alternative: Allein schon zur Diversifikation sollten US-Immobilien in keinem Portfolio fehlen. Regionale und kompetente Partner vor Ort können dabei helfen, Renditepotenziale zu realisieren und Risiken zu minimieren.

Autor Thomas Gütle ist Geschäftsführender Gesellschafter bei US Treuhand.

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