Einzelhandel: Dynamisches Jahr auf dem Investmentmarkt

Der deutsche Markt für Investments in Einzelhandelsimmobilien entwickelt sich derzeit hochgradig dynamisch. Welche Faktoren besonderen Einfluss auf diese Entwicklung hatten, zeigt eine aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE.

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Wie am gesamten Markt für Immobilieninvestments in Deutschland übersteigt die Nachfrage das Angebot derzeit stark.

Im Verlauf des Jahres 2017 wurden CBRE zufolge etwa 14,1 Milliarden Euro in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Damit sei das Investmentvolumen im Vergleich zum Vorjahr um gut zehn Prozent angestiegen und liege weit über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 9,7 Milliarden Euro.

„Der deutsche Einzelhandelsinvestmentmarkt gehört bei institutionellen Investoren zu einem der wichtigsten Zielmärkte für Immobilienallokationen, der auch im vergangenen Jahr von einer enormen Nachfrage aus dem In- und Ausland geprägt war“, erklärt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Dabei sei besonders der Lebensmitteleinzelhandel äußerst stabil, weshalb eine stärkere Ausrichtung der Immobilieninvestoren auf lebensmittelgeankerte Produkte zu erwarten sei.

Fachmärkte dominieren den Markt

Wie schon im Vorjahr sei der Großteil der Einzelhandelsinvestments auf das Segment Fachmärkte und Fachmarktzentren entfallen, in das 2017 insgesamt 6,2 Milliarden Euro oder 44 Prozent des Gesamtvolumens investiert worden seien.

Dies entspricht laut CBRE einem Wachstum von 17 Prozent im Vorjahresvergleich. Mitverantwortlich für dieses gute Ergebnis sei etwa ein Dutzend großvolumiger Paketverkäufe im Wert von mindestens 100 Millionen Euro.

„Die Produktknappheit, die bereits seit geraumer Zeit bei Shopping-Centern und High-Street-Immobilien zu beobachten ist, macht sich nun auch im Segment der Fachmarktzentren bemerkbar und führt auch hier zu einem Nachfrage- und Kapitalüberhang“, so Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment bei CBRE.

Trotz weniger Neuentwicklungen von Shopping-Centern und Fachmarktzentren trage ein äußerst vielfältiges Angebot in dieser Assetklasse zu weiterhin hohen Transaktionsvolumina bei.

Innenstädte werden attraktiver

Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das in innerstädtische Geschäftshäuser investierte Volumen um 71 Prozent auf etwa vier Milliarden Euro erhöht, was rund 28 Prozent des Einzelhandelsinvestmentvolumens ausmache.

Dabei entfiel CBRE zufolge ein großer Teil der Investitionen auf Warenhäuser wie dem durch die RFR Holding erworbenen Paket von 13 Karstadt-Warenhäusern, während gerade in den Top-Sieben-Städten Deutschlands in Geschäftshäuser in bester Lage investiert wurde.

Dort werde etwa die Hälfte (49 Prozent) des Einzelhandelsinvestmentvolumens von drei Milliarden Euro durch innerstädtische Geschäftshäuser ausgemacht.

Seite zwei: Kaum Angebot bei Shopping-Centern

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