Wohntrends 2035: So revolutioniert die Digitalisierung das Wohnen

Vielfältigere Gesellschaft, Polarisierung bei räumlicher Entwicklung und Einkommen

Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahre habe großen Einfluss auf die Entwicklung der Wohntrends in Deutschland. Hier zeichnen sich drei übergeordnete gesellschaftliche Trends ab:

  1. Deutschland wird vielfältiger, insbesondere im Zuge der starken Zuwanderung. Die Einwohnerzahl Deutschlands wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich stagnieren oder leicht ansteigen, gleichzeitig altert die Gesellschaft weiter. 2030 wird rund ein Viertel der Menschen in Deutschland älter als 65 Jahre sein. Die Vielfalt der Wohnwünsche und der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum wird also weiter zunehmen.
  2. Mehr Wohlstand bei größerem Armutsrisiko. Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre wächst in Deutschland das Armutsrisiko, insbesondere die Gefahr der Altersarmut. Die Wohnkostenbelastung steigt vor allem in den Großstädten. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wird in den kommenden Jahren weiter wachsen, gerade für Senioren, Alleinerziehende und Haushalte mit Migrationshintergrund.
  3. Attraktive Städte und schrumpfende ländliche Räume. Ballungszentren verzeichnen weiter Wanderungsgewinne und bieten in puncto Infrastruktur, Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitschancen eine hohe Attraktivität. Es sind bereits „Überschwappeffekte“ auf das jeweilige Umland erkennbar, insbesondere Familien und Ältere suchen nach naturnahem Wohnen.

Politische Kernfelder der Zukunft: Integration, Stadt & Umland, Quartier, Neubau-Klima

„Die politischen Anforderungen wachsen mit den Wohnwünschen der Zukunft“, betonte Gedaschko. „Insbesondere die Integrationsaufgaben steigen und sind eine nationale Daueraufgabe, die gerade vor Ort in den Quartieren stattfindet. Daher ist ein bundesweites, flexibles Sonderprogramm Integration notwendig. Die Fördermittel in diesem Bereich müssen dringend auch für die Wohnungsunternehmen zugänglich gemacht werden.“

Angesichts der alternden Gesellschaft müsse zudem die ambulante und telemedizinische Versorgung und das barrierefreie Wohnen weiter ausgebaut werden. Dazu müsse das KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ vom Bund weiter verbessert und mittelfristig mit jährlich 100 Millionen Euro ausgestattet werden.

„Der anhaltende Druck auf die Städte beim Thema Wohnen wird sich nur abmildern lassen, wenn die Infrastruktur in ländlichen Regionen ausgebaut und dadurch deren Attraktivität langfristig gesteigert wird“, so Gedaschko. „Der Blick muss dabei gleichzeitig stark auf die Quartiere gerichtet werden.“

Seite 4: Staat muss energetische Sanierung mitfinanzieren

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