„Nicht unter Zwang investieren“

Dass Chinas ökonomische Expansion sich Richtung fünf Prozent per annum verlangsamt, hilft dem Rest der Welt auch nicht. Wir gehen davon aus, dass der aktuelle Trend an den Börsen sich nicht zuletzt wegen der weiter expansiven Geldpolitik fortsetzt, auch wenn es zwischenzeitlich wie Anfang dieses Jahres zu Korrekturen kommen kann. Ein Ende der Börsenhausse werden wir in diesem Jahr aber noch nicht sehen und wohl auch nicht 2015.

Ihre Anteilseigner erwarten ohnehin von Ihnen, Kurssprünge am Aktienmarkt weitgehend mitzunehmen?

Ja, wir sind aber auch selbst der festen Überzeugung, dass Anleger mit Renten allein nicht mehr reich werden. Im Fixed-Income-Bereich geht es indes um das Auswählen der besten Opportunitäten.

Am Aktienmarkt wollen wir weiterhin erfolgreich anlegen, sind uns aber bewußt, dass Investoren selten so optimistisch waren wie momentan. Die Masse sieht kein Wölkchen am blauen Himmel; damit mag sie noch eine zeitlang recht haben, auf Dauer spricht dies aber für eine schwierige Situation.

Weiteres Indiz sind die Unternehmensgewinne, die 2013 in den USA, Europa und selbst Deutschland gefallen sind. Die Bewertungen der Aktien sind infolgedessen gestiegen, was künftige Enttäuschungen durchaus realistisch macht.

Eine Ursache und Potenzial für weitere Probleme ist die zähe Kreditvergabe, das Geld der Notenbanken an die Geschäftsbanken findet kaum seinen Weg zu den Unternehmen. Zusätzlich besteht die Gefahr – auch wenn niemand damit rechnet – dass aus irgendeinem Grund die Zinsen steigen. Dann schrillen bei uns sofort die Alarmglocken, wir starten unseren Rescue-Plan und exekutieren unsere Positionen.

Interview: Marc Radke

Foto: Gerhard Blank

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