Das Anlagejahr 2016 – Top oder Flop?

Die Niedrigzinsphase wird auch das Anlagejahr 2016 prägen. Auf was sollten Anleger achten und was können sie tun, um am Jahresende 2016 eine positive Bilanz zu ziehen?

Gastbeitrag von Thomas Portig, Sand und Schott

Thomas Portig: „Anleger müssen deshalb radikal umdenken und ihr Portfolio in Strategiebausteine zerlegen, um eine auskömmliche Rendite bei eingeschränktem Risiko zu erzielen.“

Bis zum Anfang der extremen Niedrigzinsphase vor ca. einem Jahr konnten Anlegerportfolios mit unterschiedlichen Gewichtungen zwischen Aktien- und Rentenanlagen – je nach Risikobereitschaft und Renditeziel eines Anlegers – gut gesteuert werden. Diese über Jahrzehnte bewährte Strategie hat für 2016 ausgedient.

Anleger müssen radikal umdenken

Eine vom Chefökonomen der Bank von England beauftragte Untersuchung hat ergeben, dass es seit der Römerzeit noch nie eine Niedrigzinsphase wie heute gegeben hat. Anleger müssen deshalb radikal umdenken und ihr Portfolio in Strategiebausteine zerlegen, um eine auskömmliche Rendite bei eingeschränktem Risiko zu erzielen.

Liquiditätsbaustein: Tages- oder Termingeldanlagen sind kein sinnvoller Liquiditätsbaustein mehr, denn auch bei weiterhin geringer Inflation ist nach Steuern kein Kapitalerhalt mehr möglich. Flächendeckende Strafzinsen, selbst bei sehr vermögenden Privatanlegern, sehen wir jedoch nicht.

Relativ sichere Alternative zu Rentenanlagen

Das Beispiel unseres Nachbarn Schweiz zeigt, dass die Erhebung von Strafzinsen für Privatanleger vermieden werden kann durch eine Erhöhung des Hypothekenzinssatzes zur Quersubvention. Eine solche Entwicklung ist auch in Deutschland vorstellbar. Als Ersatz für Tages- und Termingeldanlagen empfehlen wir ETFs mit kurz laufenden Unternehmensanleihen bester Bonität.

Sicherheitsbaustein: Nachdem Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer selbst bei fünf Jahren Laufzeit nur noch Renditen von ca. 0,5 Prozent erwirtschaften, erhalten Anleger in dieser Anlageklasse eher ein zinsloses Risiko anstatt eine sichere Rendite. Eine Lösung für dieses Problem ist ein Portfolio aus mindestens vier bis fünf verschiedenen „Alternativen Fonds“ mit marktneutralen, Long-Short- und Event-Driven-Strategien.

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Diese Produkte sind risikoreicher als Staatsanleihen, aber wenig mit den Aktienmärkten korreliert. Die Renditen gehen natürlich nicht in den Himmel. Die meisten Strategien bewegen sich in einem Spektrum von -5,0 Prozent und 5,0 Prozent per annum. Allerdings bietet ein sorgfältig zusammengestelltes Portfolio eine relativ sichere Alternative zu Rentenanlagen.

 

Seite zwei: Wachstums- und taktischer Baustein

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