Robo-Advisors: Schöne neue Welt?

Neben dem „Ausschalten“ der Kostenfaktoren Beratung und Fondsmanagement sollen Vorteile für Kunden in der einfachen Bedienbarkeit, der Transparenz, der Verständlichkeit und der uneingeschränkten Erreichbarkeit liegen. Die deutschen Robo-Advisors setzen dabei auf unterschiedliche Konzepte. Fintego, Quirion und Vaamo etwa bieten verwaltete Depots an. Sie kooperieren hierbei mit einer Depotbank, die die „Fertig-Portfolios“ verwahrt.

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Die Verteilung der Investitionen auf einzelne Fonds obliegt dem Anbieter. Beim Modell der Fondslösungen bündelt der Anbieter – zum Beispiel Easyfolio – die Fonds in einem Dachfonds, der an der Börse gehandelt wird. Easyfolio bietet drei verschiedene Fonds an, die sich hinsichtlich ihrer Gewichtung von Anleihen und Aktien unterscheiden. Das dritte Konzept sind sogenannte Beratungstools, mit deren Hilfe Kunden ein passendes Musterportfolio ermitteln können.

Robo-Advisors setzen auf unterschiedliche Konzepte

Im Anschluss daran kann er die einzelnen Fonds erwerben. Comdirect bietet beispielsweise eine kostenlose Software mit drei Portfolio-Vorschlägen an. Während sich Beratungstools an unerfahrenere Anleger richten, die ihr Portfolio eventuell individualisieren wollen, wenden sich die anderen Robo-Advisors-Angebote vorwiegend an Verbraucher, die sich bisher kaum mit der Geldanlage auseinandergesetzt haben.

Beide Verbrauchergruppen sollen sich aber letztendlich auf die Allokationsalgorithmen verlassen, die bei den Anbietern die Steuerung der Geldanlage übernehmen. Die Anlagestrategien der meisten Robo-Advisors wurzeln auf grundsätzlichen finanzwissenschaftlichen Zusammenhängen zwischen Rendite und Risiko. Das Erreichen unverhältnismäßig hoher Renditen spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.

Ausschalten emotionaler Verhaltensweisen

Wichtig ist hingegen das Einhalten fundamentaler Investmentregeln wie die Reduzierung der Investitionskosten, das Ausschalten emotionaler Verhaltensweisen, die Vereinnahmung von Risikoprämien und eine ausreichende Diversifikation. Gemäß ihrer kostenbewussten Strategie bevorzugen die meisten Robo-Advisors passiv investierende ETFs. So logisch die Strategie klingen mag, die Anbieter werden sich erst noch beweisen müssen.

Bisher haben sie keinen andauernden Abschwung an den Börsen mitgemacht. Den Beweis, dass das Konzept der automatisierten Anlagestrategie auch in schwierigen Marktphasen funktioniert, müssen die Robo-Advisors also noch liefern. Eine weitere Schwierigkeit ist die Vielzahl an Anbietern, die sich derzeit mit ähnlichen Konzepten am Markt tummeln und die gleiche Zielgruppe haben.

Seite vier: Anleger profitieren von stärkerem Wettbewerb

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