„Anleger sollten in volatilen Börsenphasen Panik vermeiden“

Der deutsche Aktienmarkt scheint bei einem Stand von über 12.000 Punkten derzeit am oberen Limit angelangt. Für Andreas Telschow, Anlageexperte von Fidelity ist dies noch kein Grund, sich von der Aktienanlage zu entfernen. Es komme vielmehr auf Kontinuität an.

Andreas Telschow, Fidelity:
Andreas Telschow, Fidelity: „Kontinuität ist bei der Aktienanlage wichtiger als der vermeintlich richtige Zeitpunkt.“

Der Dax hat die 12.000-Punkte-Marke überschritten. Lohnt es sich jetzt noch, in den deutschen Aktienmarkt zu investieren? Und sind die Schwankungen an den Märkten mit Blick auf anstehende Wahlen und die Zinspolitik der Zentralbanken nicht ohnehin unberechenbar? Viele Anleger sind verunsichert und neigen dazu, in volatilen Börsenphasen Aktien und Fonds schnell zu verkaufen. „Mit Blick auf die Rendite der Anlage ist das eine denkbar schlechte Entscheidung, denn die größten Kurssteigerungen an der Börse finden an nur wenigen Tagen statt. Durchhalten zahlt sich aus – Kontinuität ist bei der Aktienanlage wichtiger als der vermeintlich richtige Zeitpunkt. Ganz nach der Börsenweisheit: Hin und Her macht Taschen leer“, so Telschow.

Wer Tage verpasst, guckt in die Röhre

Eine langfristige Betrachtung des deutschen Aktienmarktes zeigt: Ein Anleger, der mit der Einführung des Euros am 31. Dezember 1998 1.000 Euro in deutsche Standardwerte – gemessen am MSCI Germany – investiert hat, erzielte damit bis Ende April 2017 2.557 Euro. Hätte der Anleger dagegen die zehn besten Tage dieses Zeitraums verpasst, wären daraus nur 1.159 Euro geworden. Hätte er die Kurssteigerungen der 40 besten Tage nicht mitgenommen, wären sogar nur noch 260 Euro übrig gewesen.

Langfristig investieren ist wichtig

„Schwankungen an den Aktienmärkten sind ganz natürlich. Mit dem höheren Risiko von Aktien- und Aktienfonds sind aber auch langfristig höhere Renditechancen verbunden. Anleger sollten in volatilen Börsenphasen keinesfalls in Panik geraten und überstürzt Aktien oder Fonds verkaufen. Wie die Berechnungen zeigen, kann man den „richtigen“ Ein- oder Ausstiegszeitpunkt nicht vorhersehen. Es kommt darauf an, langfristig investiert zu sein“, so Telschow. (fm)

Foto: Fidelity

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