Fünf Gründe warum Investitionen in Japan wieder lohnen

Japan ist bei Anlegern vor allem für seine stagnierende Wirtschaft bekannt. Doch die Konjunktur kommt zusehends in Schwung und die Aktienbewertungen sind nach wie vor günstig. Daneben gibt es weitere Gründe, in Japan zu investieren. Gastbeitrag von Takashi Maruyama, Fidelity international.

Takashi Maruyama ist CIO für Japan bei Fidelity International.
Takashi Maruyama: „Dahinter steht ein wichtiger Mentalitätswandel der Japaner, der sich günstig auf die Inflation auswirkt.“

Der japanische Aktienmarkt profitiert derzeit von einer stabilen Binnenwirtschaft, flankiert von günstigen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen. Auch ein Wirtschaftswachstum über der Trendrate und eine günstige Lage am Arbeitsmarkt tragen dazu bei.

Zudem wachsen Einkommen und Konsum. Aktien profitieren auch von den gestiegenen Investitionen in arbeitssparende Technologien sowie steigende Touristenzahlen vor den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Steigende Inflation

Auch wenn die Teuerungsrate immer noch weit vom Zwei-Prozent-Ziel der Bank von Japan entfernt ist: Bei den Verbraucherpreisen weist der Trend langsam, aber sicher nach oben. Denn endlich erhöhen Firmen wieder ihre Preise.

So hebt beispielsweise Asahi Breweries in Kürze zum ersten Mal seit zehn Jahren den Bierpreis für seine Gastronomie-Kunden an. Der Paketdienst Yamato Holdings erhöht nach 27 Jahren nun wieder die Zustellgebühren. Dahinter steht ein wichtiger Mentalitätswandel der Japaner, der sich günstig auf die Inflation auswirkt.

Unterstützende Fiskalpolitik

Japans relativ stabile Wirtschaftslage und lockere Geldpolitik tragen dazu bei, das Haushaltsdefizit in Schach und die Finanzierungskosten niedrig zu halten. Auch die 2014 beschlossene Mehrwertsteuererhöhung auf acht Prozent, die die Steuereinnahmen kontinuierlich nach oben hat steigen lassen, unterstützt die Wirtschaft. Und mit einer flexiblen Herangehensweise an fiskalische Anreize kann die Regierung zusätzliche konjunkturfördernde Maßnahmen verabschieden.

Hohe Beschäftigung

Seit dem Beginn der Wirtschaftsreformen in 2013 – auch als „Abenomics“ bekannt – ist die Erwerbsquote bei Frauen und den über 65-Jährigen rasant gestiegen. Mehr Betreuungseinrichtungen für Kinder, Arbeitsmarktreformen und flexiblere Arbeitsmodelle zeigen ihre Wirkung. Zudem kommen über Studenten- und Arbeitsvisa immer mehr Gastarbeiter ins Land.

So nähert sich die Zahl der Erwerbstätigen dem Rekordstand von 65,8 Millionen aus dem Jahr 1997 und hilft, die Folgen des demografischen Wandels abzufedern. In der Summe wirken sich diese Faktoren über steigende Arbeitseinkommen und ein höheres Verbrauchervertrauen günstig auf den Binnenkonsum und die Wirtschaft aus.

Stabiles politisches Klima

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren hat die Partei von Premier Abe bei den Unterhauswahlen einen deutlichen Sieg errungen. Dieser garantiert die Fortsetzung der Abenomics, sodass mit zusätzlichen Maßnahmen zum Ankurbeln der Konjunktur zu rechnen ist. Diese günstigen Rahmenbedingungen und den im Vergleich eher niedrig bewerteten japanischen Aktien bieten Anlegern attraktive Anlagechancen im Land der aufgehenden Sonne.

Takashi Maruyama ist CIO für Japan bei Fidelity International

Foto: Fidelity

 

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