Wall Street vor politischen Unsicherheiten

Mit Sorge sieht Lawson jedoch die veränderte US-Außen- und Handelspolitik: „Abgesehen von einer strafferen Geldpolitik und einem stärkeren Dollar liegen die größten Risiken einer Trump-Präsidentschaft wohl in seiner Handelspolitik, beispielsweise seinem Versprechen, sich aus der Transpazifischen Partnerschaft zurückzuziehen, China für einen Währungsmanipulator zu erklären und die Zolltarife der USA anzuheben. Eine solche neue Ära des Protektionismus wäre für die Weltwirtschaft negativ. Daher ist es wichtig, die wahren Absichten von Trump als Präsident zu identifizieren. Wir erachten als wahrscheinlichstes Szenario, dass Trump aggressive Rhetorik nutzen wird, um US-Unternehmen einen besseren Zugang zu ausländischen Märkten zu verschaffen und Anreize für die Produktion im Heimmarkt zu setzen. Allerdings zeigen die Ansichten der Trump-Kandidaten für die wichtigsten handelspolitischen Positionen in seiner Verwaltung, dass ein erhebliches Risiko besteht, dass Trump meint, was er sagt.“

Letztlich sei Amerika nicht die einzige Quelle des politischen Risikos für die Weltwirtschaft. Auch Europa stehe vor einer Reihe politischer Herausforderungen. Destabilisierende Ereignisse würden wahrscheinlich die Zinsspannen in den europäischen Peripherieländern weiter vergrößern, die sich bereits in jüngster Vergangenheit im Zuge der spekulativen Zweifel an der EZB-Rückendeckung entwickelt haben. Lawson zweifelt allerdings daran, dass die Politiker nicht auf Marktbewegungen reagieren würden, welche die Politik der letzten vier Jahre und die wirtschaftliche Sanierung dieser Länder gefährden würden. (tr)

Foto: Shutterstock

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