Inflationsrate erreicht Ziel der EZB

Die Inflation ist im Euroraum auf zwei Prozent gestiegen und hat somit das langfristige Ziel der Europäischen Zentralbank erreicht. Doch sind die Preise sind nicht gleichmäßig gestiegen, die Kerninflation ist nach wie vor gering.

Die Preise für Lebensmittel und Energie sind gestiegen, dadurch sind die Ersparnisse und Nominallöhne weniger wert.

Die Inflation im Euroraum hat sich weiter beschleunigt. Im Juni habe sich der allgemeine Preisauftrieb den zweiten Monat in Folge verstärkt und die Inflationsrate sei auf zwei Prozent gestiegen. Dies teilte das Statistikamt Eurostat nach einer zweiten Schätzung mit. Damit sei der Preisauftrieb im Währungsraum so stark wie seit Februar 2017 nicht mehr.

Im Monatsvergleich meldete Eurostat für Juni einen Preisanstieg um 0,1 Prozent. Mit den neuen Daten hat die Statistikbehörde die erste Schätzung von Ende Juni wie von Analysten erwartet bestätigt.

Preistreiber Energie und Lebensmittel

Im Juni waren die Kosten für Energie der mit Abstand stärkste Preistreiber im gemeinsamen Währungsraum. Hier meldete Eurostat einen Preissprung um acht Prozent im Jahresvergleich. Auch die Preise für unverarbeitete Lebensmittel waren vergleichsweise stark gestiegen mit einem Plus von 2,9 Prozent im Jahresvergleich.

Ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel zeigte sich eine deutlich schwächere Teuerung. Die Kernrate der Preisentwicklung sei im Juni auf 0,9 Prozent gesunken, hieß es weiter in der Mitteilung. Im Mai hatte die Kernrate noch bei 1,1 Prozent gelegen. In der ersten Schätzung hatte Eurostat in dieser Abgrenzung noch einen Juni-Anstieg um einen Prozent gemeldet und Analysten hatten eine Bestätigung der ersten Erhebung erwartet.

Zinsen bleiben niedrig

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mit ihrer Geldpolitik eine Inflation von mittelfristig knapp zwei Prozent an. Dann sieht die Notenbank die Stabilität der Preise als gewährleistet an. Allerdings haben die Währungshüter auch die schwache Kernrate im Blick. Zuletzt hatten sie eine Fortsetzung der extrem niedrigen Zinsen in der Eurozone bis mindestens zum Sommer 2019 in Aussicht gestellt. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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