Bitcoin-Preis ist rational

Oft hört man über Bitcoin, dass die Währung keinen fundamentalen Wert habe, das sei ein Grund für die irrationalen Preisschwankungen. Dem widerspricht Professor Albert Menkveld von der VU Amsterdam. Er begründet, warum Bitcoin einen fundamentalen Wert hat und erklärt die Preisschwankungen anhand eines Modells.

Die Preisschwankungen der Kryptowährung Bitcoin sind nicht willkürlich. Das behauptet ein Finanzforscher der VU Amsterdam.
Die Preisschwankungen der Kryptowährung Bitcoin sind nicht willkürlich. Das behauptet ein Finanzforscher der VU Amsterdam.

Ist der Preis der Kryptowährung Bitcoin rational? Wie lassen sich Preisschwankungen erklären? Diesen Fragen widmet sich der international führende Finanzmarktforscher Professor Albert Menkveld von der Freien Universität Amsterdam (VU Amsterdam) in seiner Keynote zur fünften European Retail Investment Conference – kurz Eric.

Die Konferenz bringt vom 10. bis 12. April 2019 rund 50 Wissenschaftler, Regulatoren und Finanzmarktpraktiker aus sieben Ländern an der Börse Stuttgart zusammen. Im Mittelpunkt von ERIC steht der Austausch zu Themen und Fragestellungen rund um Privatanleger.

Bitcoin-Preis ist rational

Hinter der Überlegung, ob der Bitcoin-Preis rational ist, steht die Frage, welche Vor- und Nachteile Transaktionen mit Bitcoin im Vergleich zu klassischen Währungen haben. „Der Besitz von Bitcoin könnte es ermöglichen, Güter und Dienstleistungen künftig billiger zu handeln“, sagt Menkveld. Diesem Vorteil stehe der Aufwand gegenüber, Bitcoin gegen eine traditionelle Währung einzutauschen.

Mit Forscherkollegen hat Menkveld ein Modell des Preisbildungsmechanismus von Bitcoin entwickelt. „Es zeigt, dass Investoren eine höhere Rendite fordern, wenn der Aufwand für den Tausch von Bitcoin in eine andere Währung steigt“, sagt Menkveld.

Gleichgewichtsmodell erklärt Preisschwankungen

Ebenso erwarteten Investoren eine höhere Rendite als Risikoprämie, wenn eine geringere Anzahl von Händlern Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert. Eine empirische Überprüfung bestätige die Aussagen des Modells. „Es ist möglich, den Bitcoin-Preis rational mit einem Gleichgewichtsmodell zu erklären“, so Menkveld.

„Als Privatanlegerbörse ist es uns ein Anliegen, dass die Auswirkungen technologischer Innovationen und damit verbundener neuer Anlageklassen auf Privatanleger und deren Verhalten wissenschaftlich untersucht werden“, sagt Dr. Michael Völter, Vorsitzender des Vorstands der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse. Organisiert wird Eric von Forschern der Universität Hohenheim, der Queen’s University in Kingston (Kanada) und des Karlsruher Instituts für Technologie.

Foto: Shutterstock

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