Papst Franziskus treibt Klerus in Finanzkurse

Der Kurs geht Hand in Hand mit Anstrengungen des Heiligen Stuhls zur Schließung einer Haushaltslücke. Papst Franziskus versucht auch, die Effizienz zu steigern und die Finanzen in Ordnung zu bringen – nach Skandalen, in welche die Vatikanbank verstrickt war sowie die Verwaltung der Güter des Apostolischen Stuhls (APSA), die sich um Immobilien und Finanzanlagen des kleinsten Staates der Welt kümmert.

“Wir Geistlichen, Priester, tappen wegen unserer Gutgläubigkeit, mangelnder Vorbereitung und Ignoranz in Fallen”, erklärt Rektor Monsignor Enrico dal Covolo im Interview in der siebenstöckigen Bibliothek der päpstlichen Universität, die mehr als 500.000 Bücher und Dokumente umfasst. In den meisten Fällen, sagt er, “ist die mangelnde Transparenz nicht auf vorsätzlichen Betrug zurückzuführen”.

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Umfassende Neugestaltung des Finanzsystems

Papst Franziskus hat mit einer umfassenden Neugestaltung des Finanzsystems des Heiligen Stuhls begonnen und die Aufsicht verschärft. Das Kirchenoberhaupt der weltweit 1,2 Milliarden Katholiken setzte eine Sonderkommission ein, die die Aktivitäten der Vatikanbank unter die Lupe nehmen und die Einhaltung internationaler Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche gewährleisten soll.

Auch ein Sekretariat für Wirtschaftsfragen wurde eingerichtet, um das Management verschiedener Vatikan-Büros zu vereinheitlichen, die seit Jahrhunderten unabhängig voneinander und mit wenig Aufsicht geführt wurden.

Spendengelder zweckentfremdet

Im März 2014 setzte der Papst Tebartz van Elst als Bischof der Limburger Diözese ab, nachdem sein 31 Millionen Euro teurer Wohngebäudekomplex unter den Gläubigen für Unmut gesorgt hatte.

Kurz darauf entschuldigte sich der Erzbischof von Atlanta für den Bau einer Villa für 1,9 Millionen Euro als seine neue Residenz, wofür Spendengelder benutzt wurden, die für religiöse und gemeinnützige Zwecke vorgesehen waren.

Seite drei: Italien kämpft mit längster Rezession

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