Großer Vatikan-Prozess um Immobilien-Deal wird fortgeführt

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In dem Verfahren geht es im Kern um eine verlustreiche Investition des Vatikans in eine Luxusimmobilie im Londoner Stadtteil Chelsea.

Trotz etlicher Beschwerden der Verteidigung wird der historische Strafprozess um einen verlustreichen Immobilien-Deal im Vatikan fortgeführt. Der zuständige Richter Giuseppe Pignatone wies am Dienstag alle in den vergangenen Monaten vorgebrachten Einwände der Angeklagten zurück und ordnete für 17. März die nächste Sitzung an.

Dann soll das eigentliche Verfahren mit Zeugenaussagen beginnen. Giovanni Angelo Becciu, der als erster Kardinal in einem Strafprozess im Kirchenstaat mitangeklagt ist, ist am ersten Tag an der Reihe.

In dem Verfahren, das im Juli 2021 begonnen hatte, geht es im Kern um eine verlustreiche Investition des Vatikans in eine Luxusimmobilie im Londoner Stadtteil Chelsea und die mutmaßlich unrechtmäßige Verwendung von Geldern dafür. Laut Anklage haben mehreren Personen an dem Deal verdient, es sollen Spendengelder der Gläubigen aus dem sogenannten Peterspfennig geflossen sein. Der Heilige Stuhl habe 217 Millionen Euro Verlust gemacht, wie eine aktuelle Schätzung ergab.

„Endlich kommt die Stunde, um die Wahrheit zu sagen“, kommentierte Becciu die Entscheidung des Richters vom Dienstag. „Ich warte seit sieben Monaten, jetzt kann ich dann endlich sprechen. Ich bin zufrieden.“ Der Geistliche aus Sardinien hatte in der fraglichen Zeit des Immobilien-Deals bis Mitte 2018 eine hohe Funktion im Staatssekretariat, der mächtigsten Abteilung im Kirchenstaat, inne.

Neben Becciu sind neun weitere Beschuldigte angeklagt – darunter zwei Finanzmakler, eine Sicherheitsberaterin und frühere Bedienstete der vatikanischen Finanzaufsicht. Die Vorwürfe der Strafverfolgung lauten etwa auf Korruption, Amtsmissbrauch, Veruntreuung und Betrug. Die Verteidiger warfen der Anklage vor allem vor, den Prozessbeteiligten nicht alle Beweismittel zur Verfügung gestellt zu haben. (dpa-AFX)

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