P&R-Insolvenzverfahren: Fast 100 Prozent Zustimmung der Anleger

Symbolbild

Über 99,9 Prozent der Gläubiger des insolventen Containeranbieters P&R haben dem Vorschlag der Insolvenzverwalter zur Verteilung der Verwertungserlöse zugestimmt. Damit rücken die ersten Auszahlungen an die Anleger näher. Deren Höhe bleibt indes weiterhin offen.

Die ersten Abschlagsverteilungen für die rund 54.000 Gläubiger der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften nehmen Gestalt an. Das teilen die Insolvenzverwalter aus der Kanzlei Jaffé mit. Nach Auswertung der Rückmeldungen der vier schriftlichen Gläubigerversammlungen stimmen diese mit einer Mehrheit von jeweils über 99,9 Prozent dem Vorschlag der Insolvenzverwalter zur Verteilung der Erlöse zwischen den vier P&R Containerverwaltungsgesellschaften zu.

In den beiden größten Verfahren (P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs GmbH sowie P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs GmbH) lag die Zustimmungsquote sogar bei 99,98 Prozent. Die Beteiligung der Gläubiger an den Abstimmungen lag über 90 Prozent. Fast 78.000 von insgesamt rund 86.000 versandten Stimmzetteln wurden fristgerecht an das Amtsgericht München zurückgeschickt.

Die Insolvenzverwaltung arbeitet nunmehr intensiv daran, eine erste Auszahlung im ersten Quartal 2021 möglich zu machen. Hierzu müssen insbesondere noch die Bankdaten und Kontoverbindungen abgeglichen werden. Auch müssen die Gläubigerausschüsse noch über die Höhe des Auszahlbetrags entscheiden. Dabei sind aus Rechtsgründen und im Interesse der Gläubiger substanzielle Rückstellungen erforderlich. Dadurch wird nur ein Teil der bislang erwirtschafteten Erlöse zur Auszahlung gelangen.

Bislang 435 Millionen Euro gesichert

Der jetzt von den Gläubigern angenommene Vorschlag sieht eine prozentuale Aufteilung der Gelder vor. Sie nimmt die Höhe der festgestellten Schadensersatzansprüche der Anlegergläubiger in den jeweiligen Insolvenzverfahren als Maßstab. Die Verteilung der Erlöse erfolgt demnach in dem Verhältnis, in dem sich diese Ansprüche der Anleger prozentual auf die einzelnen Containerverwaltungsgesellschaften verteilen. Dies führt im Ergebnis zu einer Gleichbehandlung der Anlegergläubiger in den Insolvenzverfahren der vier P&R Gesellschaften.

„Die Containerverwertung erfolgt weiterhin ungestört und nach Plan. Wir haben bislang rund 435 Millionen Euro für die Gläubiger der deutschen Gesellschaften sichern können. Mit der jetzt erreichten Zustimmung der Gläubiger haben wir eine Grundlage, auf deren Basis Erlöse an die Gläubiger ausgezahlt werden können. Die weiteren Erfolge aus der andauernden Containerverwertung werden ebenfalls den Gläubigern zugutekommen. Wir freuen uns über die fast einstimmige Zustimmung und den damit einhergehenden großen Vertrauensbeweis in unsere Arbeit im Interesse der Gläubiger“, betont Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé.

Foto: Shutterstock

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