Garantiezinsabsenkung: Lebensversicherer vor Absatzrückgang

Bedingt durch die Garantiezinsabsenkung zum nächsten Jahr stehe den deutschen Lebensversicherern ein Absatzrückgang bevor, berichtet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf eine Markteinschätzung der US-Ratingagentur Moody’s.

Bedingt durch die Garantiezinsabsenkung werden die deutschen Lebensversicherer mit einem Absatzrückgang zu kämpfen haben.

Zwar werde die Garantiezinssenkung von 1,75 auf 1,25 Prozent zum 1. Januar 2015 eine positive Wirkung auf das Neugeschäft haben, da die verringerten Garantiezusagen das Marktrisiko für die Lebensversicherer reduzieren würden, so Moody’s. Zudem werde durch die Garantiezinssenkung der Verkauf von alternativen Versicherungsprodukten angekurbelt, heißt es.

Positive Effekte greifen erst langfristig

Allerdings würden diese positiven Effekte erst in der langen Frist greifen, prognostizieren die Experten. Außerdem warnt die Ratingagentur vor risikoscheuen Verbrauchern, die Garantien in der Lebensversicherung seit Jahren gewöhnt sind und die alternativen, fondsbasierten Produkte mit Argwohn betrachten.

Bereits jetzt haben große Lebensversicherungsgesellschaften wie die Allianz Leben, Ergo Leben und die Axa Lebensversicherung neue Produkte aufgelegt, die weniger stark auf dem klassischen Garantiezinskonzept abstellen, um sich für künftige Herausforderungen zu wappnen.

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Verbraucher sehen Fondspolicen kritisch

„Die Entwicklung und der Vertrieb fondsgebundener oder alternativer Lebensversicherungsprodukte werden den Verlust im klassischen Geschäft nicht ausgleichen können. Die Kunden sind risikoscheu und werden sich bei dem Kauf von Fondspolicen zurückhalten“, argumentiert Moody’s. Auch seien die meisten Vertriebskanäle nicht auf den Verkauf alternativer Lebensversicherungspolicen eingestellt.

Eine weitere große Herausforderung für die Branche bestehe darin, so Moody’s, dass die Versicherer von der anhaltenden Niedrigzinsphase auf der einen Seite sowie bereits versprochenen Garantiezusagen von bis zu vier Prozent auf der anderen Seite „in die Zange genommen“ würden. (nl)

Foto: Shutterstock

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