„Identitätsstiftende Wirkung von .versicherung-Domains“

Mit Spannung wird in der Versicherungswirtschaft die Einführung der neuen .versicherung-Domains erwartet. Cash.Online hat mit Axel Schwiersch, Geschäftsführer der dotversicherung-registry GmbH, über den Domain-Vergabeprozess gesprochen, warum ein Erwerb auch für kleinere Maklerunternehmen sinnvoll ist und welche Aspekte bei der Gestaltung einer Maklerwebseite beachtet werden sollten.

„In der Auktionsphase haben gerade Makler und kleine Vermittlungsunternehmen die allerbesten Chancen auf prägnante und vertriebsstarke Domains.“

Cash.Online: Über lange Zeit waren Domainendungen auf die typischen Kürzel .com, .de, .org etc. beschränkt. Warum wurde nicht bereits früher auf mehr Diversität bei den sogenannten Top-Level-Domains (TLD) gesetzt?

Schwiersch: Es wurde ja schon recht früh damit begonnen. Anfang 2005 hat Dirk Krischenowski angeregt, die Domainendung .berlin einzuführen. Andere Städte übernahmen die Idee, daraus entwickelte sich das gesamte Programm der neuen generischen Top-Level-Domains.

Der Prozess ist aber sehr aufwendig. Alle wollen mitreden und ihre Interessen berücksichtigt wissen: Regierungen, Unternehmen, Nichtregierungsorganisation, Verbände, die Europäische Union, Kirchen und religiöse Vereinigungen, Markenrechtslobbyisten, bestehende Registries, Registrare und viele andere. Das hat auch unseren Zeitplan um über eineinhalb Jahre in Verzug gebracht. Aber jetzt geht es endlich los.

Was waren die Beweggründe für die Einführung einer .versicherung-TLD?

Wir fanden die Idee einer exklusiven Branchen-TLD für die Assekuranz in den deutschsprachigen Ländern sehr spannend. Jede entwickelte Volkswirtschaft wäre ohne eine funktionierende Versicherungswirtschaft undenkbar.

Trotz ihrer wirtschaftlichen Bedeutung haben Versicherer und Vermittler aber ein Imageproblem. Wir hoffen daher, dass .versicherung den Mitgliedern der Assekuranz nicht nur hilft, sich im Internet besser zu präsentieren, sondern auch eine identitätsstiftende Wirkung entfaltet. Der Inhaber einer .versicherung-Domain sagt aller Welt: „Seht her, ich bin Mitglied der Versicherungswirtschaft und stolz darauf“.

Hinzu kommt: Eine Versicherung ist ein immaterielles Gut, das für den Onlinevertrieb geradezu prädestiniert ist.

Zudem verfügen wir über die technischen, personellen und finanziellen Ressourcen, die Herausforderung anzunehmen und gleichzeitig über die zwingend nötige Neutralität: Denn wir kommen zwar aus der Assekuranz, sind aber nicht selbst ein großer Player innerhalb der Versicherungswirtschaft. Hätte ein Versicherer die Idee aufgegriffen, wären dessen Wettbewerber sicher Sturm gegen das Projekt gelaufen.

Der Vergabeprozess wird in drei Phasen ablaufen: In der ersten Phase dürfen lediglich Unternehmen mit eingetragener Wortmarke Domains registrieren, in der zweiten Runde werden Premiumdomains versteigert und ab dem 16. September beginnt die „allgemeine Verfügbarkeit“ für jedes Unternehmen der Versicherungswirtschaft. Glauben Sie, dass kleinere Maklerunternehmen benachteiligt werden, da die zweite Runde zu kostspielig für sie ist und sie sich in der letzten Runde mit den „Resten“ abspeisen müssen?

Ganz im Gegenteil: In der ersten Phase, der sogenannten Sunrisephase, rechnen wir nur mit wenigen Dutzend Registrierungen. Die zweite Phase, die Auktionsphase, ist schon spannender. Hier haben gerade Makler und kleine Vermittlungsunternehmen die allerbesten Chancen auf prägnante und vertriebsstarke Domains. Denn über 90 Prozent der Premium-Domains haben einen Startpreis von nur einem Euro, lediglich neun Prozent der Premium-Domains haben einen Mindestpreis.

Seite zwei: „Onlineabschlüsse werden immer selbstverständlicher“

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