BVK nach der Wahl: „Es wird jetzt schwieriger“

Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), geht davon aus, dass sich die Zusammenarbeit mit der künftigen Bundesregierung schwieriger gestalten wird als mit der bisherigen Großen Koalition.

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BVK-Präsident Michael H. Heinz: „Die Grünen wollen vielleicht ein eigenes Verbraucherschutzministerium.“

Mit der Großen Koalition habe man hervorragend zusammengearbeitet, sagte Heinz im Rahmen eines Pressegesprächs in Berlin. Union und SPD hätten in Fragen, die die Vermittler betreffen, gar nicht so weit auseinander gelegen. „Das wird jetzt schwieriger“, erwartet Heinz mit Blick auf die möglicherweise bevorstehende „Jamaika“-Koalition aus Union, FDP und Grünen. Man müsse sich jetzt mit einer Partei mehr auseinandersetzen.

Möglicherweise werde es zu einem neuen Zuschnitt der Ministerien kommen, die Grünen könnten ein eigenes Verbraucherschutzministerium fordern, herausgelöst aus dem Bundesjustizministerium. Heinz wies zudem darauf hin, dass die Grünen auch mit den Regelungen der Insurance Distribution Directive (IDD) nicht zufrieden seien. Aber auch mit der FDP werde es nicht automatisch leichter, sagte er und verwies auf das mutmaßlich hohe Tempo, dass die Partei gerade im Bereich der Digitalisierung vorlegen könnte.

Korrektur des IDD-Umsetzungsgesetzes verhindern

Aus Sicht des BVK bleiben zwei wichtige Baustellen, die einer intensiven Begleitung durch den Verband erfordern: Bei der Novellierung der Versicherungsvermittlungsverordnung aufgrund des IDD-Umsetzungsgesetzes werde man das Bundeswirtschaftsministerium beratend begleiten. „Je nach politischer Konstellation nach der Bundestagswahl wird sogar gegebenenfalls das IDD-Umsetzungsgesetz eine Korrektur erfahren, was wir durch unsere Interessenvertretung zu verhindern suchen“, so Heinz.

Bezüglich der Evaluierung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) wolle man sich scharf von den Versicherern abgrenzen, die wie schon in den Jahren 2011 und 2012 mit einer Deckelung der Provisionen spielten, um den Gesetzgeber bei der Höhe der Abschlusskosten milde zu stimmen. „Dabei sind sie es, die hier noch Kapazitäten und ‚Luft nach oben‘ hätten, um den Vorstellungen des Gesetzgebers zu entsprechen“, sagte Heinz. (kb)

Foto: BVK

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