Kleinere Renten für Frauen bleiben große Herausforderung

Frauen erhalten heute im Alter rund ein Drittel weniger Rente als Männer. Der sogenannte Gender Pension Gap nimmt zwar langsam ab, wird jedoch in absehbarer Zeit nicht verschwinden, wie eine umfassende Studie von Swiss Life zeigt.

Am grössten ist der Gender Pension Gap bei verheirateten Frauen: Aufgrund der ökonomischen Einheit von Ehepaaren ist diese Differenz aber oft nicht unmittelbar spürbar. Direkt betroffen sind heute vor allem geschiedene Rentnerinnen. Als vorsorgetechnisch besonders tückisch erweist sich der Konkubinatshaushalt für jene Frauen, die sich primär um die Kindererziehung kümmern. Zu einer tieferen Rentendifferenz tragen heute bereits viele KMU mit einer teilzeitfreundlichen Anpassung des Koordinationsabzugs bei.

Heutige Altersrentnerinnen in der Schweiz erhalten über alle drei Säulen hinweg im Durchschnitt etwa ein Drittel weniger Rente als Männer. Der Gender Pension Gap ist in der zweiten Säule besonders gross: Über 90 Prozent der Rentendifferenz stammen aus der beruflichen Vorsorge. Hauptursache sind die unterschiedlichen Erwerbsbiografien von Frauen und Männern sowie die Rollenteilung im Familienhaushalt. Auch ein Systemelement der beruflichen Vorsorge, der Koordinationsabzug, spielt eine Rolle.

Echo der Vergangenheit

Der Gender Pension Gap ist bis zu einem gewissen Grad ein Echo aus der Vergangenheit. Jüngere Frauen sind heute deutlich stärker auf dem Arbeitsmarkt präsent, als es die Generation ihrer Mütter und Grossmütter war. Ausserdem wurde das Altersvorsorgesystem in den letzten Jahren verschiedentlich zu Gunsten von Frauen teilmodernisiert. «Die Rentendifferenz hat bereits abgenommen und wird sich weiter reduzieren, wie unsere Daten zur beruflichen Vorsorge zeigen», sagt Markus Leibundgut, CEO Swiss Life Schweiz. Die heutigen Geschlechterunterschiede beim angesparten Alterskapital von bei Swiss Life Versicherten zeigen aber auch, dass ein beträchtlicher Gender Pension Gap in den nächsten Dekaden weiterhin bestehen bleiben dürfte.

Seite 2: Die Sicherheit der Ehe kann trügerisch sein

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