„Fintechs sind keine Bedrohung“

Beim 1. Tag der Pools in Hamburg haben führende Vertreter renommierter Maklerpools mit Cash. über die aktuelle und zukünftige Bedeutung der Fintechs und mögliche Kooperationen mit den jungen Unternehmen diskutiert.

Die Teilnehmer des Roundtables (von links): Halime Koppius, Vorstand Degenia Versicherungsdienst, Ortwin Spies, Degenia Versicherungsdienst, Oliver Lang, Vorstand BCA, Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA, Simon Bühl, Leiter Versicherung & Vorsorge bei Qualitypool, Martin Steinmeyer, Vorstand Netfonds, Oliver Drewes, Geschäftsführer Maxpool und Dr. Christian Waigel, Waigel Rechtsanwälte.
Die Teilnehmer des Roundtables (von links): Halime Koppius, Vorstand Degenia Versicherungsdienst, Ortwin Spies, Degenia Versicherungsdienst, Oliver Lang, Vorstand BCA, Dr. Frank Ulbricht, Vorstand BCA, Simon Bühl, Leiter Versicherung & Vorsorge bei Qualitypool, Martin Steinmeyer, Vorstand Netfonds, Oliver Drewes, Geschäftsführer Maxpool und Dr. Christian Waigel, Waigel Rechtsanwälte.

Cash.: Inwieweit stellen die am Markt aktiven Fin- und Insurtechs eine Bedrohung für Makler und damit auch das Geschäftsmodell der Pools dar?

Oliver Lang, BCA: Sie sind keine Bedrohung – sie sollten vielmehr als Inspiration dienen. Wir müssen unsere Makler zu Fintechs aufbauen und aufrüsten, so dass sie in der Lage sind, einfachere Themen im Kundengespräch genauso schnell bedienen und rechtskonform abwickeln zu können, wie es der Kunde mithilfe eines Fintechs selber könnte. Wenn uns das gelingt, droht durch Apps keine Gefahr.

Oliver Drewes, Maxpool: Es droht auch deshalb keine Gefahr, weil die Fintechs bisher keine erwähnenswerten Marktanteile gewonnen haben. Denn auch hundert Fintechs ohne Geschäft, machen immer noch kein Geschäft. Wahrscheinlich wird es langfristig nur zwei oder drei Anbieter geben, die sich etablieren können. Diese werden den von ihnen aufgebauten Bestand verwalten und wahrscheinlich auch im Sinne des Endkunden optimieren. Man sollte sich jedoch durch die Gründerwelle nicht blenden lassen.

Simon Bühl, Qualitypool: Ich sehe in der Bewegung absolut keine Bedrohung – sie kann viel eher eine Chance bedeuten. Natürlich gibt es einige negative Beispiele von „Bestandsräubern“, ich beobachte aber auch viele gute Ansätze. Da die Fin- und Insurtech-Startups derzeit keine Gewinne erzielen, stellen sie keine Bedrohung für Makler und Pools dar. Ihre Ideen und technischen Lösungen können wir uns indes zu Nutze machen, sie sind Inspiration und Ansporn für die etablierten Akteure. Die Branche ist so letztlich in Bewegung gekommen.

Drewes: Einige Konzepte funktionieren schlichtweg nicht. Friendsurance hat zum Beispiel ein Geschäftsmodell, das aus meiner Sicht kaum ein Kunde versteht. Die sind daher offenbar auch gerade dabei es zu verändern. Ein positives Beispiel ist indes Knip. Kunden müssen nur ihre Rahmendaten eingeben – also Name des Versicherungsunternehmens und Versicherungsart.

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Mit diesen Daten ist Knip in der Lage von den Versicherern den passenden Datensatz anzufordern. Das ist ein Glanzstück an Prozessabwicklung, das wir gerade hemmungslos kopieren. Wir sollten die Versicherungsmakler entsprechend technologisch unterstützen und die Fintechs, die jetzt als Quereinsteiger in die Branche kommen, als Inspiration sehen, aber im Grunde aussitzen.

Seite zwei: „Kooperationen zwischen Fintech und Pools sind legitim

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