„Das Thema Prognoserechnungen spaltet die Branche in zwei Lager“

Cash. sprach mit Andreas Heibrock, Geschäftsführer der Patrizia Grundinvest GmbH, über den Einstieg des Unternehmens ins Publikumsgeschäft und die Gestaltung von Fondsprospekten.

„Die gesamte AIF-Branche steht nach der Regulierung vor einem vollständigen Neustart. Das geht nicht von heute auf morgen.“

Cash.: Herr Heibrock, war die Regulierung durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) der entscheidende Impuls für Ihr Unternehmen, künftig auch geschlossene Investmentvehikel anbieten zu wollen?

Heibrock: Patrizia ist seit mehr als 30 Jahren mit rund 800 Mitarbeitern in mehr als zehn Ländern auf dem Immobilienmarkt unterwegs. Mittlerweile betreuen wir europaweit ein Immobilienvermögen von rund 15 Milliarden Euro. Schon lange wollten wir auch in das Segment der Privatanleger vorstoßen, aber in einem unregulierten Markt wollten wir uns als Immobilien-Investmenthaus, das sich bisher im Fondsgeschäft auf institutionelle Investoren fokussiert hatte, nicht engagieren. Mit der Einführung des KAGB ist die Zeit für Patrizia reif, neben Fondsprodukten für institutionelle Anbieter auch gleichermaßen qualitativ hochwertige Fondsinvestments für private Investoren anzubieten.

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Hat die Regulierung die Attraktivität von geschlossenen Investmentvehikeln auch für institutionelle Investoren erhöht?

Die Regulierung hat die Attraktivität von geschlossenen Investmentvehikeln selbstverständlich auch für institutionelle Investoren erhöht. So können beispielsweise auch Immobilieninvestitionen ohne Berücksichtigung des Grundsatzes der Risikomischung durch Institutionelle realisiert werden. Da es keine formalen Kreditobergrenzen gibt, besteht zudem eine hohe Flexibilität im Rahmen von maßgeschneiderten Investmentkonzepten.

Bei institutionellen Anlegern konnten Sie 2014 rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital einsammeln. Wie ist mittel- bis langfristig die Zielgröße bei privaten Investoren?

Nach einer Aufbauphase von ein bis zwei Jahren wollen wir jährlich 150 bis 200 Millionen Euro Eigenkapital bei Privatanlegern einsammeln und damit Investments im Volumen von 300 bis 400 Millionen Euro stemmen. Die Investitionsvolumina pro Immobilie sollen dabei in einer Größenordnung zwischen 50 und 100 Millionen Euro liegen.

Seite zwei: „Optimale Risikodiversifikation“

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