„Vielfalt der Beratungssysteme unbedingt erhalten“

Dr. Thomas Wiesemann, Vorstand Maklervertrieb Allianz Leben und Allianz Private Krankenversicherung, spricht über die fortschreitende Digitalisierung im Vertrieb und die Zukunft der Provisionsberatung.

Dr. Thomas Wiesemann: „Auch die Politik hat erkannt, dass die Provisionsvermittlung große Vorteile bietet.

Cash.: Der Vermittleralltag ist härter geworden. Wie unterstützen Sie Ihre Vertriebspartner in diesen wechselvollen Zeiten?

Wiesemann: Wir unterstützen die Vermittler in vielfältiger Hinsicht: Zum einen durch neue Vorsorgekonzepte, die den veränderten Kundenbedürfnissen im heutigen Kapitalmarktumfeld gerecht werden. Zum anderen leisten wir Hilfestellung bei der Digitalisierung, die in allen Wirtschaftszweigen verstärkt Einzug hält – so auch in unserem. Wir unterstützen Vermittler beispielsweise mit serviceorientierten Tools, wie etwa Schnellrechnern, die sie in ihre Vermittler-Homepage integrieren und mit denen sie neue Beratungsanlässe und -ansätze generieren können. Zudem arbeiten wir weiter daran, die Prozesse zwischen Versicherer und Vermittler zu verschlanken. Zum Beispiel können wir dem Vertrieb schon jetzt einen Großteil der Dokumente papierlos zur Verfügung stellen. Darüber hinaus setzen wir auf standardisierte Schnittstellen, wie sie etwa der BIPRO-Standard ermöglicht. Unsere Vertriebsanwendungen sind dadurch direkt mit dem jeweiligen Maklerverwaltungsprogramm verbunden, so dass der Makler nicht das System wechseln muss. Das spart ihm Aufwand und schafft wertvolle Zeit für mehr Kundengespräche.

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Das LVRG hat die Intention, dass Teile der Abschlussprovision gewissermaßen durch eine Bestandspflegeprovision ersetzt werden. Wie fällt die bisherige LVRG-Bilanz der Allianz aus?

Der Gesetzgeber hat mit dem LVRG ja nicht explizit die Vermittlervergütung geregelt. Aber er verbindet mit dem LVRG die klare Erwartung, dass Vergütungsmodelle entstehen, die die laufende Betreuung stärker betonen. Als Allianz haben wir entsprechende Courtage-Regeln zum 1. Juli 2015 eingeführt. Dabei sieht das Standardmodell vor, dass ein Teil der Abschlussvergütung verteilt über die Laufzeit an den Vermittler ausgezahlt wird. Wir haben durchweg positive Rückmeldungen zu diesem Modell erhalten – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Einkommensströme der Vermittler langfristig stabiler werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Rückmeldung des Gesetzgebers zur LVRG-Umsetzung durch die Branche nach der Überprüfung in 2017 ausfällt.

Seite zwei: Provisionsvermittlung bietet große Vorteile

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