Schlankheitskur für die bAV gefordert

In der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sind einfache, verständlichere Produkte gefragt mit möglichst wenig Verwaltungsaufwand in den Betrieben. Das ist keineswegs teuer für die Firma – im Gegenteil: Die Unternehmen können bares Geld in Form von Lohnnebenkosten sparen und zudem effektive eigene Ausgaben voll als Betriebsausgaben von der Steuer absetzen.

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Die bAV kann sehr bürokratisch sein: „Fünf Durchführungswege, drei Zusagearten, nach wie vor komplizierte Sachverhalte bei der Mitnahme der bAV zum nächsten Arbeitgeber, unzählige Tarife.“

Als Pensionsplan wird überwiegend auf beitragsorientierte Lösungen gesetzt. Die versprochene Leistung wird also aus einem definierten Beitrag ermittelt. Die Leistung ist bei solchen DC-Plänen nicht fest vorgegeben, sondern richtet sich nach der Höhe der Einzahlungen und dem Anlagegeschick des Anbieters.

Eine Schlankheitskur würde der bAV guttun

Im Kommen sind aber auch Beitragszusagen mit Mindestleistung, da dann die Flexibilität der Kapitalanlage auf Kosten des garantierten Leistungsniveaus steigt. Weitere Verpflichtungen und Haftungen des Arbeitgebers sollen so vermieden werden.

Eine Schlankheitskur würde der bAV guttun, glaubt IVFP-Beiratsvorsitzender Professor Dr. Thomas Dommermuth. „Fünf Durchführungswege, drei Zusagearten, nach wie vor komplizierte Sachverhalte bei der Mitnahme der bAV zum nächsten Arbeitgeber, unzählige Tarife – so ist es gegenwärtig um die bAV bestellt.“

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Um die Verbreitung der Betriebsrente vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen (kurz: KMU) voranzubringen, wird seit mehr als einem Jahr über eine neue Tarifpartnerrente diskutiert. Die Idee zu dieser „Nahles-Rente“ stammt aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das von Andrea Nahles (SPD) geführt wird. Sie wollte ursprünglich das bisherige bAV-System sprengen und nur neue Versorgungswerke von Arbeitgebern und Gewerkschaften oder nach Tarifverträgen (auch für ungebundene KMU) erlauben.

Ministerin Nahles will möglichst viele Arbeitnehmer versorgen

Nach heftigen Protesten hatte Nahles dann eine Änderung angekündigt – zum Beispiel, dass neben bestehenden Pensionsfonds und Pensionskassen auch Direktversicherungen genutzt werden sollen. „Dann gab es über Monate keine echte neue Entwicklung mehr“, berichtet Thomas Hagemann, Chef-Aktuar beim bAV-Berater Mercer Deutschland. Das BMAS hat aber ein Gutachten bei Professor Peter Hanau von der Universität zu Köln und Rechtsanwalt Dr. Marco Arteaga von DLA Piper zur Weiterentwicklung des Sozialpartnermodells in Auftrag gegeben.

Seite zwei: Verzicht auf vermögenswirksame Leistungen zugunsten der bAV kann sehr effektiv sein

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