AGI: Licht und Schatten für Asiens Kapitalmärkte

Die achte Asienkonferenz von Allianz Global Investors traf in Berlin auch in diesem Jahr auf großes Interesse der zahlreichen Teilnehmer. Mit einem geschätzten Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5,8 Prozent pro Jahr gilt der Kontinent als Lokomotive der globalen Wirtschaft.

Raymond Chan, Allianz Global Investors, referiert zu den Ausgaben für Forschung & Entwicklung in den wichtigsten asiatischen Staaten.
Raymond Chan, Allianz Global Investors, referiert zu den Ausgaben für Forschung & Entwicklung in den wichtigsten asiatischen Staaten.

Mit rund 4,5 Milliarden Einwohnern oder rund 60 Prozent der Weltbevölkerung ist die Region auch als Anlagestandort attraktiv. Allerdings ist Asien wirtschaftlich sehr inhomogen, weshalb ein Investor die jeweiligen Länder sehr genau kennen und untersuchen sollte.

Auf der Konferenz von Allianz Global Investor wurden in diesem Jahr die Länder China, Indien und Japan genauer unter die Lupe genommen. Diese Staaten dominieren aktuell die Ökonomie in Asien. Zahlreiche asiatische Experten der Fondsgesellschaft waren in der Hauptstadt zugegen, um über die Chancen und Risiken in den jeweiligen Ländern zu referieren.

Internationales Konferenz-Publikum

Die zahlreichen Konferenzteilnehmern, die unter anderem auch aus Österreich, Italien und den Niederlanden vor Ort waren, schenkten insbesondere dem Vortrag von Raymond Chan von Allianz Global Investors eine hohe Aufmerksamkeit. Der Chief Investment Officer Equity Asia Pacific gab einen intensiven Einblick über die ökonomische und politische Entwicklung auf dem Kontinent.

Hohe Verschuldungsgrade in Japan, China und Korea

Asien ist gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis laut Chan derzeit deutlich günstiger bewertet als die Vereinigten Staaten. Dies war zu Beginn des Jahrzehnts noch nicht der Fall, als das KGV in beiden Regionen in etwa gleich war. Allerdings haben Japan, China und Korea mit einer relativ hohen Gesamtverschuldung zu kämpfen, die beispielsweise deutlich über dem deutschen Niveau liegt. Zudem wurden die Analystenschätzungen für die Unternehmensgewinne in den vergangenen Jahren zumeist nach unten korrigiert, weshalb die Erwartungen trotz des hohen Wirtschaftswachstums nicht in den Himmel wuchsen.

Allerdings gibt es auch große Chancen in Fernost, da hier vor allem der Technologiesektor aufgrund stark gestiegener Forschungsausgaben sehr wettbewerbsfähig ist. Zudem kaufen chinesische Firmen, die an der Börse in Hong Kong gelistet sind, verstärkt eine Aktien zurück, was die Kurse unterstützt. Insgesamt seien laut Chan vor allem asiatische Nebenwerte attraktiv, da diese über ein vergleichsweise hohes Nettogewinnwachstum verfügen. Zudem gebe es zahlreiche attraktive Staaten wie Vietnam, wo die Marktkapitalisierung an der Börse stark steigt. Da die Dividendenrendite in Asien mit über drei Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt liege, seien die Chancen für die Erzielung hoher Renditen recht gut.

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Abgerundet wurde die Konferenz auch durch Vorträge der Allianz-Experten Christina Chung, Head of China Equities, und Kunal Ghosh, Head of Systematic Equities, die zur aktuellen Lage der Kapitalmärkte in China und Indien referierten. Auch hier wurde deutlich, dass Asien viele Chancen bietet, aber auch eine umfangreiche Analyse notwendig ist, um diese Opportunitäten zu nutzen. (tr)

Foto: Cash.

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