Altbau als Altersvorsorge: Objektmangel rückt B- und C-Lagen in den Fokus

Gerald Mager, Geschäftsführer bei Eura Grundbesitz und Bauträger, warnt davor, dass einige Angebote bereits zu hochpreisig sind: „In der derzeitigen Marktphase mit stark gestiegenen Preisen geht es für die Anleger darum, aus den vielmals schon überteuerten ,Afa-gesteuerten Angeboten‘ das passende und noch für den Anleger rentierliche auszuwählen.“

Vermeintliche Schnäppchen

Auf der anderen Seite gibt es nach Aussage von Josef Schnocklake, Vertriebsleiter bei Terraplan, auch vermeintliche Schnäppchenangebote, die kritisch unter die Lupe genommen werden sollten. „Hier gilt es mehr denn je, die Baubeschreibung genau zu studieren“, betont er.

Anleger sollten allerdings beachten, dass der Kauf einer Wohnung in einer Denkmalimmobilie kein kurzfristiges Investment darstellt. Dies allein schon deshalb nicht, weil Gewinne aus dem Verkauf einer Immobilie erst nach einer Haltedauer von zehn Jahren steuerfrei sind.

Darüber hinaus ist eine Immobilientransaktion immer mit deutlichen Kosten wie etwa Notargebühren verbunden, die erst auf längere Sicht wieder durch Einnahmen und Wertzuwächse ausgeglichen werden.

Langfristiger Immobilienbesitz

„Die Käufergruppe für Denkmal- oder Sanierungsimmobilien hat überdurchschnittliches Einkommen, hat in der Regel bereits Immobilieneigentum und denkt langfristig“, erklärt Curt-Rudolf Christof, Vorstand der Deutsche Sachwert Kontor (DSK AG).

In der Vergangenheit haben sich Anleger nach Aussage von Mager zum Teil nach Ablauf der Steuervorteile nach zwölf Jahren wieder von ihren Denkmalobjekten getrennt. Dies habe sich aber gewandelt.

„Der Wiederverkauf nach Ausnutzung der erhöhten steuerlichen Abschreibung tritt aufgrund der aktuellen Niedrigzinsen immer mehr in den Hintergrund, da die Anleger eher planen, die Immobilie sehr langfristig zu besitzen und nach Kompletttilgung die Miete als einen Teil der monatlichen Renteneinkünfte einzuplanen“, schliesst er. (bk)

Foto: Shutterstock

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