Fidelity: Dachfonds bleiben im Aufwind

Das Gesamtvolumen der in Deutschland angebotenen Dachfonds ist im ersten Halbjahr 2005 auf den Rekordwert von 31,8 Milliarden Euro gestiegen, so die aktuelle Dachfondsstudie von Fidelity International. Dabei machten offene Dachfonds erneut das Rennen. Ihre Manager investieren überwiegend in Produkte außerhalb der eigenen Gesellschaft.

Das Volumen offener Dachfonds kletterte im ersten Halbjahr 2005 – getragen von hohen Mittelzuflüssen – um 30 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Geschlossene Dachfonds, die zu mehr als der Hälfte in hauseigene Fonds investiert sind, legten beim Volumen nur um 15 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zu. Bereits 2003 und 2004 war der Zuwachs bei offenen Konzepten größer gewesen.

Andreas Kuschmann, Leiter Investment Consulting von Fidelity International in Deutschland, führt den Trend zu Dachfonds mit offener Architektur auf die steigenden Ansprüche der Anleger zurück: ?Die Anleger achten zunehmend darauf, dass Dachfondsmanager sich aus einem unbeschränkten Anlageuniversum bedienen – und nicht nur intern nach Anlagechancen suchen.“

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Volumenanteilen der Anbieter am Gesamtmarkt wider: Große Dachfondsanbieter wie Deka oder Union haben im ersten Halbjahr Marktanteile eingebüßt. Die Deka besaß Mitte 2005 einen Marktanteil von 47,3 Prozent, nach 48,1 Prozent zum Jahresbeginn. Der Marktanteil der Union ging im gleichen Zeitraum von neun auf acht Prozent zurück. Kleinere Anbieter wie Apo Asset Management oder AMB Generali, die überwiegend offene Architektur in ihren Dachfonds praktizieren, konnten Marktanteile dazu gewinnen.

Bei der Rendite können geschlossene Dachfonds nach Meinung von Fidelity den offenen Produkten nicht das Wasser reichen: Die zehn performancestärksten Produkte mit Anlageschwerpunkt in Aktienfonds sind ausschließlich offen – über ein Jahr ebenso wie über drei Jahre. Auch in den anderen Kategorien ist jeweils ein offener Dachfonds über ein Jahr und drei Jahre an der Spitze: Dies gilt sowohl bei den Angeboten, die mehrheitlich aus Rentenpapieren bestehen, als auch bei ausgewogenen und flexiblen Produkten.

Bei einem Vergleich des jährlichen Performance-Durchschnitts erzielten Dachfonds mit Schwerpunkt internationale Aktienfonds in den Jahren 2002, 2003 und 2004 eine höhere Wertentwicklungen als reine Aktienfonds. 2004 lagen sie mit einer Rendite von durchschnittlich 6,3 Prozent vor vergleichbaren Mischfonds mit identischer Ausrichtung, die im Schnitt nur sechs Prozent brachten. Dahinter folgten Einzelfonds mit 4,6 Prozent Plus im Schnitt.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Dachfonds mit Schwerpunkt Aktienfonds wiesen 2004 im Vergleich zu anderen Fondskategorien die kleinste Performance-Bandbreite auf. Die Renditen aller in Aktien investierenden Dachfonds bewegte sich zwischen 16,8 Prozent und minus 3,4 Prozent. Reine Aktienfonds brachten Wertentwicklungen zwischen 69,6 Prozent und minus 16,9 Prozent.

?Manager von Dachfonds sind in Ihrer Reaktion auf Markttendenzen wie Growth versus Value, oder Large Caps versus Small- und Mid Caps recht flexibel?, erläutert Kuschmann. Eine weitere Stärke der Dachfonds sei die breite Streuung in bis zu 1.500 Einzelwerte; Aktienfonds enthalten im Schnitt nur rund 100 Titel. Damit seien Dachfonds eine effiziente Anlageklasse, die Investoren schon bei geringen Anlagesummen eine breite Streuung des Kapitals ermögliche. ?Neben der Fondsauswahl spielt natürlich auch die Asset Allocation eine wichtige Rolle“, ergänzt Kuschmann. ?Diesen Zusammenhang werden wir in der nächsten Dachfondsstudie als Sonderthema untersuchen.“

Fidelity aktualisiert die Dachfondsstudie, die in Zusammenarbeit mit Financial Webworks entsteht, halbjährlich.

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