Hagel-Hotspots 2023: In diesen Bundesländern waren Autofahrer besonders betroffen

Zerbeultes Auto nach einem Hagelunwetter
Bildagentur PantherMedia / Armin Opherden
Vermutlich ein Totalschaden: Auto nach einem Hagelunwetter

2023 waren die Schadenbelastungen durch Hagel überdurchschnittlich, wie eine Auswertung des Kfz-Versicherers Verti zeigt. Die Zerstörungskraft zeigt sich aber auch in der Schadensumme. Die stieg um mehr als das Doppelte.

In Bayern gab es im vergangenen Jahr mehr Hagelschäden als in den anderen 15 Bundesländern. Auch wurden in der Landeshauptstadt München mehr Hagelschäden verzeichnet als in allen anderen deutschen Großstädten. Das geht aus einer internen Datenanalyse der Hagelschäden hervor, die 2023 von der Verti Versicherung, Deutschlands zweitgrößtem Kfz-Direktversicherer, registriert wurden.

Insgesamt verzeichnete der Kfz-Versicherer 2023 eine überdurchschnittliche Schadenbelastung aus Hagelereignissen: Dem Hagel-Atlas 2023 zufolge stiegen die dem Kfz-Direktversicherer gemeldeten Sturm- und Hagelschäden 2023 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 66 Prozent, während sie von 2021 zu 2022 sogar leicht gesunken waren.


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Die besondere Zerstörungskraft von Hagelstürmen zeigt sich aber nicht nur in der gestiegenen Häufigkeit der gemeldeten Schäden, sondern auch in der Schadenhöhe: Insgesamt stiegen die in Deutschland auf Sturm und Hagel zurückzuführenden Schäden bei Verti 2023 um mehr als das Doppelte gegenüber 2022.

So zahlte der Kfz-Versicherer für durch Sturm- und Hagel demolierte Kfz insgesamt rund 10,7 Millionen Euro. 2023 kletterte die Schadensumme auf 22,36 Millionen Euro. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft betrug der Schadenaufwand für die im Verband organsierten Kfz-Versicherer 2023 insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro.

Nördliche Bundesländer sind eher selten von Hagel betroffen

Zu den gefährdetsten Regionen zählen in Deutschland regelmäßig Orte in Alpennähe und im Mittelgebirgsraum, die durch ihre geografische Lage und ihre klimatischen Bedingungen die Bildung und Intensität von Gewittern begünstigen: Auch 2023 wurden in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg die meisten durch Hagelniederschläge verursachten Schäden gemeldet.

Zu den am wenigsten betroffenen Bundesländern gehörten neben dem kleinen Stadtstadt Bremen als Schlusslicht die beiden nördlichen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (Platz 15) und Schleswig-Holstein (Platz 14). Bei den Großstädten meldeten Autofahrer aus München (Platz 1), Hannover und Leipzig die meisten Schäden, gefolgt von Essen, Dortmund und Frankfurt am Main.

„In der Regel muss man bei einer Reparatur von Hagelschäden mit einer drei- bis viertstelligen Summe rechnen“

Alexander Held, Verti

„In der Regel muss man bei einer Reparatur von Hagelschäden mit einer drei- bis vierstelligen Summe rechnen. Wie hoch die Rechnung für einen Hagelschaden genau ausfällt, hängt stark davon ab, um welche Automarke es sich handelt, wie viele Dellen welcher Größe durch die Hagelkörner entstanden sind und welche Teile am Fahrzeug betroffen sind“, erklärt Alexander Held, Kfz- und Versicherungsexperte bei Verti.

Kaskoversicherung zahlt für Hagelschäden

Es sei wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Hagelstürme unterschiedlicher Intensität prinzipiell überall in Deutschland auftreten können: „Daher sollten Autofahrer in allen Regionen Deutschlands auf die Möglichkeit von Hagelstürmen vorbereitet sein“, rät er. Gut beraten sei, wer sich beim Abschluss einer Autoversicherung über die vorgeschriebene Kfz-Haftpflicht hinaus für einen Kaskoschutz entscheide: „Nur dann sind auch Schäden am eigenen Fahrzeug abgesichert, also beispielsweise Hagelschäden. Versicherungsnehmer, die ausschließlich eine Kfz-Haftpflicht haben, müssen Reparaturkosten für Schäden an ihrem Auto aus eigener Tasche zahlen“, erklärt der Versicherungsexperte.

Der Hagel-Atlas mit Infografiken und Expertentipps wird künftig jährlich von Verti veröffentlicht und als PDF zum Download zur Verfügung stehen.

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