Investmentvolumen bei Gewerbeobjekten: Polen top, Rumänien flop

Das Transaktionsvolumen auf dem europäischen Gewerbeimmobilienmarkt ist laut dem international agierenden Immobiliendienstleistungsunternehmen Savills auf gutem Wege, das Niveau des Vorjahres zu erreichen. Die Umsätze in den untersuchten Ländern entsprachen im ersten Quartal 2018 größtenteils dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Im Gewerbesegment verzeichnete Polen den größten Zuwachs beim Investitionsvolumen.

„Trotz leicht gedämpfter Investmentaktivitäten im ersten Quartal rechnen wir damit, dass der Ganzjahresumsatz mit ca. 242 Milliarden Euro den Wert des letzten Jahres erreichen wird. Top-Immobilien in Europa bleiben aufgrund der nach wie vor hohen Renditen verglichen mit langlaufenden Anleihen und der Aussicht auf positive Mietpreisentwicklungen die Assetklasse der ersten Wahl“, konstatiert Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. „Hierbei liegt der Fokus weiter auf dem Bürosegment, wenn auch das Interesse der Investoren an alternativen Assets andauern wird. In Deutschland entfielen im ersten Halbjahr 2018 allein 40 Prozent auf den Büromarkt. Wir erwarten, dass die Anzahl an Transaktionen – auch bei Portfolio-Deals – leicht rückläufig sein wird, der Gesamtumsatz aufgrund von einigen Mega-Deals jedoch stabil bleibt. Diese machten letztes Jahr mit rund 30 Millirden Euro bereits einen beachtlichen Teil der Umsätze aus.“

46 Milliarden Euro Transaktionsvolumen

Folgend auf eines der stärksten dokumentierten Quartale (Q4 2017) erreichte das Transaktionsvolumen im Gewerbeimmobiliensegment innerhalb der von Savills beobachteten Märkte rund 46 Milliarden Euro im ersten Quartal 2018. Das entspricht einem Minus von acht Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode beziehungsweise von drei Prozent im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. In Anbetracht der Volatilität der ersten Quartale ist jedoch zu erwarten, dass die Umsätze des Gesamtjahres das Niveau von 2017 erreichen werden. Allein für Deutschland wird bis Ende 2018 ein Transaktionsvolumen von rund 55 Milliarden Euro prognostiziert – ein Ergebnis, das mit dem des letzten Jahres mithalten kann.

UK, Deutschland und Frankreich bleiben dominante Märkte

Polen (plus 329 Prozent), Belgien (plus 248 Prozent) und Luxemburg (plus 144 Prozent) verzeichneten laut Savills im ersten Quartal einen Anstieg des Investitionsvolumens. In Polen führte der Verkauf eines Einzelhandelsportfolios im Wert von einer Milliarde Euro und in Belgien eine große Anzahl an Deals, die aus dem vierten Quartal 2017 übertragen wurden, zu diesem Anstieg. Großbritannien, Deutschland und Frankreich bleiben jedoch die dominanten Märkte mit kumuliert 63 Prozent der Aktivitäten auf dem Investmentmarkt im beobachteten Gebiet.

Die größten Rückgänge bei den Investitionen verzeichneten hingegen Rumänien (minus 81 Prozent), Tschechien (minus 77 Prozent) und die Niederlande (minus 53 Prozent). Laut Savills lässt sich der vergleichsweise starke Rückgang mit den hohen Umsätzen 2017 erklären: In Tschechien und in den Niederlanden lagen diese weit über dem Langzeit-Durchschnitt. Der Anteil außereuropäischen Kapitals, das investiert wurde, blieb ebenfalls unverändert. Außereuropäische Investoren zeichneten für etwa 30 Prozent aller Cross-Border-Transaktionen verantwortlich, wobei sich ihre Zielsektoren und -regionen immer stärker voneinander unterscheiden (siehe Tabelle).

Renditen für Bürogebäude sind aufgrund der anhaltend starken Nachfrage auf einem historischen Tief angelangt. Für Top-Objekte in CBD-Lagen ging diese im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 22 Basispunkte auf nun 3,86 Prozent zurück. (fm)

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