Wie bAV-Einrichtungen gegen niedrige Erträge kämpfen

Die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer (etwa 80 Prozent) hält die derzeitige Erholung der EU für konjunkturbedingt, ausgelöst durch den synchronen Weltwirtschaftsaufschwung. Nur ein Viertel der Teilnehmer meint, dass Europa die Krise von 2008 endgültig überstanden hat. Vielmehr gilt die Lage in Italien als symptomatisch für die tiefen strukturellen Probleme der EU: ineffiziente Arbeitsmärkte, zu niedrige Investitionen und enorme Produktivitätsunterschiede zwischen den Kernländern und der Peripherie.

Nur 35 Prozent der bAV-Einrichtungen halten in Europa auch in Zukunft ordentliche Erträge für möglich. Dies liege daran, dass die Einzelstaaten kaum zu europäischen Lösungen für wichtige Probleme bereit seien. Dazu zählen hohe Defizite, steigende Schulden, schwache Produktivität und Mangel an Innovationen. Die Reformen brauchen neuen Schwung.

Fast 60 Prozent der Teilnehmer empfinden Institutionen und Politik als erstarrt. Dadurch würden mutige Reformen verhindert und Populisten Auftrieb gegeben. bAV-Einrichtungen machen sich daher große Sorgen, denn sie fürchten, dass Europa aufgrund fehlender gemeinsamer Maßnahmen kaum etwas gegen eine mögliche nächste Wirtschaftskrise ausrichten kann.

Die EU braucht eine klare Vision und einen Aktionsplan

Ein Teilnehmer sagte: „Auf jeden, der glaubt, dass die EU Fortschritte macht, kommt einer, der das Gegenteil denkt.“ Der Brexit bietet der EU eine Chance, sich neu zu definieren. Die Umfrageteilnehmer identifizierten folgende drei Prioritäten:

1. Einen übergreifenden Aktionsplan mit klaren langfristigen Zielen für die EU

2. Neue Initiativen zur Stärkung der Währungs- und Kapitalmarktunion, damit die Mitgliedsstaaten krisenresistenter werden.

3. Maßnahmen gegen das mangelnde Vertrauen in Politiker und Institutionen: bessere Sozialpolitik, die Verringerung von Einkommensungleichheit und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten im Zeit­alter des technologischen Wandels.

Seite drei: Factor Investing und ESG werden wichtiger

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