„Als ich anfing, war es geradezu exotisch, sich mit Frauen zu beschäftigen“

Würden Sie jungen Frauen empfehlen, sich als Beraterin selbstständig zu machen?

Den Schritt in die Selbstständigkeit würde ich nur denen empfehlen, die bereits über gute Netzwerke verfügen und mit vielen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten. Es ist heute anders als früher.

Kaum einer würde heute so naiv sein, sich mit einem Maklerbüro selbstständig zu machen und dann erst zu schauen, wo er seine Kunden herkriegt. Es reicht nicht aus, ein paar Zeitungsartikel zu schreiben, einen guten Internetauftritt zu haben und Social-Media-Aktivitäten zu betreiben.

Man muss heute gut vernetzt sein, mit anderen Beratern eine Art Arbeitsteilung verabreden und sich gegenseitig empfehlen. Sonst kann die Selbstständigkeit kaum gelingen. Jungen Frauen, die Lust auf eine selbstständige Tätigkeit in der Branche haben, empfehle ich, sich nach älteren Kolleginnen umzusehen, die eine potenzielle Nachfolgerin suchen.

So können junge Beraterinnen einen Zugang in die Branche finden, ohne sich bis ans Lebensende zu verschulden. Auch ich bin an einer Zusammenarbeit mit Nachwuchsberaterinnen interessiert.

Junge Kolleginnen können sich gern bei mir melden. Ich will zwar noch nicht aufhören, aber könnte mir gut vorstellen, etwas weniger zu arbeiten, bestimmte Sachen gemeinsam zu besprechen und die Zielgruppen altersgerecht aufzuteilen.

Interview: Julia Böhne

Foto: Frauenfinanzdienst

 

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