Immobilienmarkt: Im Höhenrausch

Neben den bekannten Wachstumszentren Dresden und Leipzig wiesen zudem auch Weimar und Erfurt prosperierende Immobilienmärkte auf. Kapitalanleger sollten sich somit auf Metropolregionen oder wirtschaftlich starke B-Standorte konzentrieren. Die Frage ist jedoch, ob der starke Preisanstieg in den Großstädten einen vorläufigen Endpunkt erreicht hat.

Nach Ansicht von Beyerle ist das Ende der Wachstumsspirale noch nicht in Sicht: „In der Summe müssen wir von weiter steigenden Wohnimmobilienpreisen in den zentralen Lagen innerhalb der Ballungsräume ausgehen. Das findet aber vorerst ein Ende, sobald man an die Stadtränder kommt.“

Im Umland komme davon mit Ausnahme der Region München und des Rhein- Main-Gebiets dagegen kaum etwas an.

Höchstens kleine Bläschen

Auch Braun sieht die Voraussetzungen für eine weiter steigende Nachfrage gegeben. „Der Grund für das starke Wachstum der Metropolen ist die überregionale Zuwanderung. Die Menschen ziehen dorthin, wo es gute Arbeitsmarktperspektiven gibt“, erläutert er. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen.

Nach Ansicht von Kiefer ist jedoch in manchen Vierteln der Metropolen der Zenit vorerst erreicht. „Wir beobachten aktuell, dass in vielen Top-Städten die teilweise massiven Preissteigerungen der letzten Monate vorbei sind. Die Preisobergrenzen scheinen dort erreicht zu sein. Es ist in einigen Teilmärkten, wie zum Beispiel in München oder Hamburg, sicherlich zu Übertreibungen gekommen. Vor allem im hochpreisigen Neubaubereich wurden und werden teilweise Quadratmeterpreise aufgerufen, die völlig abgekoppelt von der Entwicklung des regionalen Mietniveaus sind“, gibt er zu bedenken.

Daher gilt: Investoren sollten nicht ausschließen, dass es in diesen Bereichen auch wieder zu Preiskorrekturen kommen kann. Ohnehin sind Neubau- Eigentumswohnungen des hochpreisigen Segments aufgrund der in der Regel niedrigen Mietrendite meist nicht erste Wahl für eine Kapitalanlage. „Möglicherweise gibt es in einzelnen Trendvierteln der Metropolen kleine ‚Preisbläschen‘, aber ein genereller Preiseinbruch am Wohnimmobilienmarkt ist keinesfalls in Sicht“, relativiert Braun. „Im Gegenteil: Es sind weitere Steigerungen zu erwarten. Die Euro-Inflationsangst treibt die Nachfrage und es herrscht vielfach ein zu geringes Angebot.“

Seite 6: Trotz der Preissteigerungen rational handeln

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