Ferienimmobilien: Übernachtungszahlen werden unterschätzt

Urlaub an der Nord- und Ostsee ist beliebter als bisher angenommen, das zeigt eine Marktanalyse im Auftrag von Fewo-direkt. Der positive Einfluss des Tourismussektors auf die Regionen wurde bislang unterbewertet.

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Ferienhaus an der Ostsee in Ahrenshoop.

Die Übernachtungszahl in Regionen an der Nordsee und Ostsee in Ferienhäusern oder -wohnungen liegen laut einer Analyse im Auftrag des Ferienhausportals Fewo-direkt höher, als bisher angenommen. Grund dafür sei, dass in offiziellen Statistiken keine Ferienimmobilien mit weniger als zehn Betten berücksichtigt werden.

Wirtschaftlicher Einfluss von Ferienhäusern bislang unterschätzt

So würden die Übernachtungen in Regionen an der Nordsee in Ferienwohnungen und -häusern bei 23 Millionen im Jahr liegen, statt acht Millionen –wie bislang angenommen. Der Marktanteil des Sektors steige durch die neue Zählweise an der Nordsee von 35 auf 61 Prozent, an der Ostsee von 20 auf 38 Prozent.

Positive, wirtschaftliche Einflüsse auf tourismusnahe Branchen wie die Gastronomie, den Einzelhandel sowie den Dienstleistungssektor und auch auf die Beschäftigungssituation und die Steuereinnahmen der Region müssten damit ebenso neu betrachtet werden.

Mehr als jede zweite Übernachtung an der Nordsee finde in einem Ferien-Zuhause statt. Entsprechend würden ganze 70 Prozent des Bruttoumsatzes des Ferienhausmarktes an der Nordsee, der bei 1.624 Millionen Euro liegt, auf Anbieter mit weniger als zehn Betten zurückgehen.

Hoher Einfluss auf Tourismusmarkt

„Gerade an der Nordsee hat die Ferienhausbranche einen hohen Einfluss auf den Tourismusmarkt, wie unsere Zahlen belegen. Nicht nur, dass sie den größten Teil der Urlauberübernachtungen stellt, sie sorgt für Einnahmen – beispielsweise in der Gastronomie – und hat Einfluss auf die Beschäftigung in der Region“, sagt Aye Helsig, Regional Director Central Europe Homeaway/Fewo-direkt.

„An der Nordsee geben Ferienhausgäste zum Beispiel pro Tag 72 Euro vor Ort aus. Einen großen Anteil an diesen Umsätzen haben die Vermieter, die weniger als zehn Betten anbieten, damit aber 40 Prozent der gesamten touristischen Übernachtungen der Region übernehmen. Um den Tourimusmarkt und seine Effekte für die Region also wirklich bewerten zu können, müssen diese mit herangezogen werden“, ergänzt Helsig.

Tourismus profitiert auch an der Ostsee

Auch an der Ostsee profitieren tourismusnahe Branchen laut Fewo-direkt von zehn Millionen Übernachtungen, die auf Vermietungsanbote mit weniger als zehn Betten zurückfallen. Da der Marktanteil des Ferienhausmarktes am Gesamtmarkt bei 38 Prozent liege, finde jede dritte Übernachtung pro Jahr in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung statt.

Insgesamt komme der Ferienhaustourismus auf 18 Millionen Übernachtungen pro Jahr, die in den Ostsee-Regionen einen Bruttoumsatz von 1.318,3 Millionen Euro generieren und damit ebenso wie an der Nordsee für positive wirtschaftliche Effekte sorgen würden. Pro Tag geben Ferienhausurlauber laut Fewo-direkt 75 Euro aus. (kl)

Foto: Shutterstock

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