Bestellerprinzip hat negative Folgen

Der Entwurf eines Gesetzes zur Entlastung von Verbrauchern beim Kauf und Verkauf von Wohnimmobilien sieht auch das sogenannte Bestellerprinzip vor, das einmal mehr in der Kritik steht. 

Das Gezerre um Provisionen hält auch bei Immobilientransaktionen an.

Das Bestellerprinzip sieht demnach die alleinige Belastung des Verkäufers bei den anfallenden Maklergebühren bei der Vermittlung von Wohneigentum vor. „Der jetzt zur Diskussion stehende Gesetzentwurf könnte zur Folge haben, dass die sodann einseitig anfallenden Maklerkosten vom Verkäufer auf den Verkaufspreis der Immobilie aufgeschlagen werden“, so Klaus-Peter Hesse, Sprecher der Geschäftsführung des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V (ZIA). „Somit wären diese auch weiterhin mittelbar vom Käufer zu tragen.“

Teilung der Courtage bewährt

In weiten Teilen der Bundesrepublik habe sich die Teilung der Courtage zu einem bewährten Instrument entwickelt, weshalb eine bundesweite Adaption dieses Modells dem Bestellerprinzip vorzuziehen sei. Hiervon abgesehen würde die vorgeschlagene Neuregelung zur Folge haben, dass der Makler ausschließlich dem Verkäufer beratend zur Seite steht.

Deckelung der Provisionen verfassungswidrig?

Dieser Aspekt stehe in direktem Widerspruch zum beruflichen Leitbild der Maklerinnen und Makler, die bisher Käufer und Verkäufer gleichberechtigt und in gleicher Weise beraten. Die im Gesetzentwurf vorgesehene Deckelung der Provision auf zwei Prozent sei darüber hinaus verfassungswidrig. Diese stelle einen Eingriff in die Berufsausübungsfreiheit sowie die Vertragsfreiheit dar.

Fokus auf die staatlich verursachten Erwerbsnebenkosten richten

„Der Fokus sollte sich viel mehr auf die seit Jahren staatlich verursachten steigenden Erwerbsnebenkosten wie die Grunderwerbsteuer richten“, sagt Hesse. „Länder und Bund könnten mehrere Fliegen mit einer Klatsche schlagen, wenn sie die Grunderwerbsteuer senken und die Motivation aus dem Länderfinanzausgleich entfernen. So würde man Wohnungskäufe für breitere Kreise erschwinglich machen und den Mietwohnungsmarkt entlasten.“

Hier gehts zur vollständigen Stellungnahme des ZIA. (fm)

Foto: Shutterstock

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