Der Osten setzt auf Bausparen

Bausparen befindet sich in Ostdeutschland weiter im Aufwind. Bis zur Jahresmitte hat die LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG ihr Neugeschäft im Vergleich zu 2018 um 16 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert. Das ist der größte Zuwachs seit 2008. Die Bausparkasse setzt damit den positiven Trend aus dem Vorjahr fort. Dies hatte sie mit einem Plus von 11 Prozent auf 2,63 Milliarden Euro abgeschlossen.

„Wir gehen mit einem guten Ergebnis und Optimismus in die zweite Jahreshälfte. Die eigenen vier Wände sind so gefragt wie nie“, erklärt der LBS-Vorstandsvorsitzende Werner Schäfer. Und Bausparen bleibt gerade in der derzeitigen Zinssituation ein besonders attraktives Finanzierungsinstrument. Die Kunden können sich die niedrigen Darlehenszinsen langfristig sichern und ihren Traum vom Eigenheim so günstig realisieren wie nie zuvor.

Steigende Preise stellen künftige Eigentümer vor Herausforderung

Allerdings wird es für künftige Wohneigentümer angesichts steigender Preise immer schwieriger, das erforderliche Eigenkapital anzusparen. „Immobilienkäufer und Bauherren müssen heute wesentlich mehr mitbringen als früher. Der Aufbau von Vermögen wird aber erschwert, weil Geldanlagen politisch motiviert nur noch gering verzinst werden“, so Werner Schäfer.

Vor diesem Hintergrund waren die 2018 umgesetzten Verbesserungen bei der Wohneigentumsbildung eine gute Nachricht für alle, die sich ihren Traum vom Eigenheim erfüllen möchten. Die Erhöhung der Riester-Grundzulage auf 175 Euro und die Einführung des Baukindergeldes waren ein klares Signal, die staatlich geförderte Altersvorsorge mit Immobilien zu stärken. Das Baukindergeld in Höhe von 1.200 Euro pro Kind und Jahr versetzt beispielsweise im Geschäftsgebiet der LBS Ost zusätzlich 18.800 Familien in die Lage, Wohneigentum zu erwerben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellrechnung des Forschungsinstituts empirica.

Politik muss mehr leisten

So erfreulich die Zahlen sind: Sie zeigen auch, dass weitere Anstrengungen nötig sind, um die Preissteigerungen am Wohnungsmarkt auszugleichen. In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es wichtiger denn je, das Ansparen des nötigen Eigenkapitals über staatlich geförderte Instrumente attraktiv zu halten.

Die im Koalitionsvertrag geplanten Anpassungen bei der Wohnungsbauprämie sind hier ein längst überfälliger Schritt. Denn diese Förderung ist seit 20 Jahren nicht mehr an die allgemeine Gehalts- und Preisentwicklung angeglichen worden. „Es ist deshalb erforderlich, dass die Bundesregierung ihr Vorhaben jetzt schnellstmöglich umsetzt und hier nachbessert“, sagt Werner Schäfer.

Strategisch ist die LBS Ost darauf eingestellt, dass die Zinsen noch einige Zeit niedrig bleiben werden. Mit einer langfristig angelegten Unternehmensstrategie, marktgerechten Produkten und einer strengen Kostendisziplin wirkt sie dem stetig zunehmenden Ertragsdruck entgegen. „Das Halbjahresergebnis zeigt, dass wir mit diesem Ansatz auf dem richtigen Weg sind“, betont Werner Schäfer.

 

Foto: Shutterstock

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