Grünen-Politiker fordert strengere Regulierung von Krypto-Börsengängen

Der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick verlangt von Regierung und Aufsichtsbehörden eine strengere Gangart im Umgang mit virtuellen Börsengängen. Die Politik müsse „bestehende Lücken in der Regulierung“ schließen, so Schick.

krypto ethereum litecoin bitcoin shutterstock_687488425
Durch den Aufstieg von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum wurden ICOs als Finanzierungsmodell populär.

Auch sollen die Aufsichtsbehörden „von ihren Eingriffsbefugnissen entschieden“ Gebrauch machen, sagte Schick im Interview mit dem „Handelsblatt“.

Vor allem junge Tech-Startups sammeln derzeit gerne Geld mit so genannten Initial Coin Offerings, kurz ICOs, ein. Dabei geben die Firmen statt Aktien so genannte Tokens heraus, also Münzen. Mit denen kann für die Produkte des Unternehmens bezahlt werden, sobald diese auf dem Markt sind.

Als Finanzierungsmodell sind die ICOs mit dem Aufstieg von Kryptowährungen wie Bitcoin populär geworden. Weil ICOs anders als klassische Börsengänge zunächst so gut wie unreguliert waren, mehrten sich schnell die Betrugsfälle.

Regulierung ähnlich wie bei Wertpapieren

Die US-Börsenaufsicht SEC nimmt die Krypto-Börsengänge darum jetzt verstärkt unter die Lupe. Die These der Behörde ist, dass es sich bei den meisten der ausgegebenen Münzen eigentlich um Wertpapiere handelt – deren Ausgabe entsprechend reguliert werden sollte.

Schick fordert auch in Deutschland ein beherzteres Eingreifen. Die Finanzaufsicht Bafin habe „bereits Eingriffsmöglichkeiten, und ich erwarte von ihr, dass sie den Markt genau beobachtet, beim Verdacht auf Betrug diesem nachgeht und durchgreift“, wird Schick weiter zitiert.

„Wenn Tokens so ausgestaltet sind, dass ökonomischer Erfolg zu einer Wertsteigerung führt, dann müssen sie auch ähnlich wie Wertpapiere reguliert werden.“ (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

Mehr Beiträge zum Thema Kryptowährungen:

BaFin bringt Hinweise zu Initial Coin Offerings

S&P: Kryptowährungen bedrohen Finanzstabilität nicht

BVR fordert Rahmenbedingungen für Kryptowährungen

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments