Stabiler Aufschwung – aber auch Risiken

Sorgen bereiten Ökonomen allerdings protektionistische Tendenzen rund um den Globus. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gedroht, zum Schutz der heimischen Industrie Strafzölle einzuführen.

Nach Einschätzung der WTO birgt die Unsicherheit über die künftige Handelspolitik der großen Wirtschaftmächte erhebliche Risiken und könnte die Erholung des Welthandels gefährden. Vorläufig stellt die Welthandelsorganisation (WTO) ein Handelswachstum weltweit von 2,4 Prozent in diesem Jahr in Aussicht, nach 1,3 Prozent 2016. Es wäre das erste Mal seit der Finanzkrise 2008, dass alle Weltregionen gleichermaßen beim Handel zulegen.

WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo wollte nicht auf mögliche Folgen von Trumps Drohung mit Strafzöllen eingehen. „Wir kennen die US-Handelspolitik noch nicht. Wir müssen uns gedulden“, sagte er am Sitz der Organisation in Genf. Er betonte aber, dass Vorhersehbarkeit und Stabilität in diesen Zeiten wichtig seien: „Unsicherheit friert Investitionen und Produktion ein.“

IWF: „Weltwirtschaft in beschwingtem Schritt“

Aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) gewinnt die Weltwirtschaft insgesamt an Fahrt. Für die Industrieländer habe sich der Ausblick verbessert, Schwellenländer würden 2017 mehr als drei Viertel zum globalen Wachstum beitragen und weniger entwickelte Länder profitierten von höheren Rohstoffpreisen, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde in Brüssel. „Alles zusammen genommen, sehen wir eine Weltwirtschaft in beschwingtem Schritt.“

Gleichzeitig warnte aber auch Lagarde vor Risiken. Dazu zählte sie in Europa die unklaren Bedingungen des EU-Austritts Großbritanniens (Brexit) und das „Schwert des Protektionismus“ über dem Welthandel. Nötig seien mehr internationale Zusammenarbeit und mehr internationaler Handel in einer „hypervernetzten Welt“. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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